Yoga unterrichten: Yogalehrer Ausbildung Voraussetzungen & Kosten

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Wer Yoga nicht nur ausüben sondern unterrichten möchte, der braucht das richtige Wissen in Theorie und Praxis. Hier die Voraussetzungen und Kosten der Ausbildung im Überblick:

Yoga unterrichten: Ausbildung zum Lehrer

Sonnengruß, Halbmond, Kobra und andere Übungen sind nur einige der Elemente, die im Yoga eine tragende Rolle spielen. Fachlich als Asanas bezeichnet, von “as” gleich “sitzen” kommend, kennt das traditionelle Hatha Yoga ursprünglich 84 solcher Yoga Körperstellungen, von denen 32 Positionen als für den Menschen geeignet betrachtet werden.

Um diese Asanas und die Meditation, die in jeder Yoga Stunde dazugehört, nach und nach besser ausüben zu können, bedarf es erfahrener Lehrer, die Yoga in der Theorie und der Praxis verständlich vermitteln können. Wer die Ausbildung zum Lehrer für Yoga machen möchte, der sollte sowohl die Kosten als auch die Voraussetzungen kennen.

Für eine Yoga Ausbildung ist es nie zu spät: Sowohl jüngere Menschen als auch Personen im fortgeschrittenen Alter erfüllen die Voraussetzungen zum Yogalehrer. (#01)

Für eine Yoga Ausbildung ist es nie zu spät: Sowohl jüngere Menschen als auch Personen im fortgeschrittenen Alter erfüllen die Voraussetzungen zum Yogalehrer. (#01)

Yoga unterrichten: Viele Formen der Ausbildung

So und nicht anders verläuft die Ausbildung zum Yogalehrer. Wer später einmal Yoga unterrichten möchte und eine allumfassenden Antwort erwartet, wie denn die Lehre in Theorie und Praxis aussieht, der sucht nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Von ganz kurzen Ausbildungen in drei Tagen bis hin zu Vier-Jahres-Langzeit-Ausbildungen ist hierzulande alles möglich.

Das liegt auch daran, dass es im Yoga selbst so viele verschiedene Formen gibt, wie etwa sehr spirituelle Varianten oder das hier in Europa sehr beliebte Hatha Yoga aber auch Mischungen aus Yoga und Akrobatik, Power Yoga sowie viele sehr spezielle Abwandlungen. Viele davon sind erst in den vergangenen Jahren entstanden und gehören daher noch nicht zur herkömmlichen Ausbildung. Andere Yoga Varianten werden erst nach der Ausbildung zum Yogalehrer in weiterführenden Seminaren vermittelt.

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Ausbildung zum Yogalehrer: Zwei Berufsverbände

Die Ausbildung zum Yogalehrer hängt neben dem zeitlichen Rahmen auch von den Inhalten ab, die in den einzelnen Lehrinstituten vermittelt werden. Selbstverständlich ergeben sich daraus auch deutliche Unterschiede in den anfallenden Kosten.

Trotzdem lassen sich in Deutschland zwei Berufsverbände benennen, die zu den größten Anbietern der Ausbildung gehören und als renommierte Schulen gelten:

  • Der Berufsverband der Yoga Vidya Lehrer/innen, kurz BYV e. V.
  • Der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland, kurz BDY e. V.

Darüber hinaus bestehen vom Norden bis zum Süden des Landes eine große und kaum überschaubare Vielzahl an kleineren und größeren Instituten und Zentren, in denen Yoga praktiziert und auch erlernt werden kann. Für welchen dieser Anbieter sich der Einzelne entscheidet, liegt natürlich bei ihm oder ihr selbst.

Bevor es jedoch mit der Ausbildung losgeht, sollte der Interessierte Folgendes beachten:

  • Berufsbezeichnung:
    Der Begriff Yogalehrer ist gesetzlich nicht geschützt.
  • Ausbildung:
    Jeder, der einen Kurs absolviert oder sich sogar als Autodidakt das Wissen über Yoga angeeignet hat, kann sich Yogalehrer nennen und als solcher tätig werden.
  • Krankenkassen:
    In der Krankenversicherung ist nicht jeder Lehrer, der eine Schule für Yoga besucht und abgeschlossen hat, automatisch anerkannt. Die meisten Krankenkassen verlangen mindestens eine zweijährige Ausbildung zum Yogalehrer, um dann entsprechende Leistungen abrechnen zu können.
  • Ausbildungsinhalte:
    Damit die Krankenkassen den Status des Yogalehrers auch anerkennen, muss die Person auch Wissen in den medizinischen Grundlagen haben und vermitteln können, wie etwa in Psychosomatik, Anatomie, Physiologie und Atmung.
  • Weitere Qualifikationen:
    Für eine Anerkennung durch die Krankenkassen müssen die zukünftigen Lehrer mittlerweile auch immer öfter grundlegende Kenntnisse in gesundheitsverwandten Berufen mitbringen. Dazu gehören zum Beispiel die Berufe des Psychologen, Pädagogen, Sportlehrer sowie Physiotherapeuten, Sozialarbeiter, Heilpädagogen und ähnliche Berufsfelder.
  • Kostenübernahme:
    Wer als Versicherter einmal im Jahr einen Yoga Kursus ausübt und nachweisen kann, dass sein ausgewählter Lehrer die vorab genannten Voraussetzungen erfüllt, der kann durchaus eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erwarten.
Viele Möglichkeiten am Ende der Ausbildung: Yogalehrer können nebenberuflich, festangestellt oder selbständig mit eigener Praxis tätig sein. (#02)

Viele Möglichkeiten am Ende der Ausbildung: Yogalehrer können nebenberuflich, festangestellt oder selbständig mit eigener Praxis tätig sein. (#02)

Voraussetzungen: Infos zur Ausbildung

Neben diesen Voraussetzungen zur Ausbildung, die durch die Krankenkassen gegeben sind, gibt es noch weitere Punkte, die zukünftige Yogalehrer mitbringen sollten: So erwartet zum Beispiel der BDY e. V. ein Mindestalter von 25 Jahren, eine gute allgemeine Bildung und Erfahrungen im Umgang mit Menschen möglichst jeglichen Alters. Außerdem geht der BDY e. V. davon aus, dass die Person, die später als Yogalehrer tätig sein möchte, beim Beginn der Ausbildung mindestens eine dreijährige Praxis bei einem anderen Yogalehrer hinter sich hat.

Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, dann geht die Lehrzeit beim BDY e. V. über vier Jahre und umfasst 720 Unterrichtseinheiten. Zum Schluss erfolgt eine Prüfung, nach der sich der erfolgreiche Yoga Azubis dann offiziell als Yogalehrer BDY/EYU bezeichnen kann. Dieser Titel ist sogar als Marke im Patentamt registriert.

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Yoga unterrichten: Ausbildung ab vier Wochen

Auch der BYV e. V. hat konkrete Voraussetzungen aufgestellt, die für eine Ausbildung zum Lehrer für Yoga erfüllt werden sollten, wie etwa Kenntnisse der Yoga-Philosophie und der Asanas.

Darüber hinaus kann der angehende Yogalehrer zwischen mehreren Kursen wählen, um vor allem später die Anerkennung durch die Krankenkassen zu erhalten:

  • Crash-Kurs:
    Der Unterricht läuft über vier Wochen mit zwölf Stunden täglich.
  • Schnellausbildung:
    Diese Variante dauert zwei Monate mit täglichem Unterricht.
  • Langzeitausbildung:
    Hier gibt es die Wahl zwischen einer zwei- oder dreijährigen Ausbildung. Die zweijährige Form beinhaltet eine Woche Intensivkurs und dann zehn Wochenenden mit Unterricht. In der dreijährigen Variante besucht der zukünftige Yogalehrer eine Intensivwoche und pro Jahr sieben Wochenendseminare.
  • Abschluss:
    Am Ende der Ausbildung steht eine schriftliche Prüfung an. Wurde diese erfolgreich gemeistert, dann erhält der neue Yogalehrer ein entsprechendes Zertifikat.
  • Weiterbildung:
    Mit dem Zertifikat ist es beim BYV auch noch möglich, Weiterbildungen im Bereich des spirituellen Yogas zu absolvieren. Außerdem gibt es Extra-Seminare zum Meditationslehrer oder zum spirituellen Coach.

Ausbildung: Yogalehrer mit Zertifikat

Neben den abschließenden Prüfungen, die bei den beiden großen Berufsverbänden abgelegt werden können, bestehen noch zwei Ausbildungswege, die in vielen Großstädten wie Berlin, Frankfurt a. M., Hamburg und anderen Städten angeboten werden. Die Ausbildungen sind Yoga Alliance® zertifiziert und weltweit anerkannt. Sie basieren zum einen auf 200 Stunden Yogalehrer Grundausbildung (Yoga Alliance zertifiziert), bei der die 200 Stunden Ausbildung an 10 Wochenenden und zwei Mal im Jahr flexible vier mal sieben Tage Modulen abgeleistet werden.

Nach der Bewältigung aller notwendigen Prüfungssequenzen, also in schriftlicher Form, praktisch und mit einer Hausarbeit, wird das offizielle AYA Zertifikat erteilt. darüber hinaus kann noch die 500h Yogalehrer- Ausbildung abgelegt werden, mit der der Teilnehmer sich dann bei der Yoga Alliance als Yogalehrer 500h AYA registrieren und die Mitgliedschaft im BDY e. V. beantragen kann.

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Yogalehrer: Stetig steigende Nachfrage

Dass sich eine Ausbildung zum Lehrer für Yoga durchaus lohnen kann, zeigen auch ein paar Fakten, die es aktuell über diese alte indische Lehre geistiger und körperlicher Übungen gibt: Entsprechend einer Studie des BDY e. V. erklären derzeit etwa 2,6 Millionen Menschen in Deutschland, dass sie aktuell Yoga praktizieren. Weitere 9,6 Millionen sagen, dass sie sich vorstellen könnten, mit Yoga in nächster Zeit zu beginnen.

Also ist die Nachfrage nach Kursen und nach fähigen Lehrern, die sich um einzelne Schüler oder um Yoga Gruppen kümmern, entsprechend groß und in den kommenden Jahren wohl noch ansteigend. Je nachdem, welchen Yoga Stil der Lehrer vermittelt, gehören zum einen die körperlichen Übungen (Asanas) und zum anderen Atemübungen (Pranayama), Gesänge (Mantras) und Meditationen zu einem gut strukturierten Unterricht.

Yogalehrer: Die Kosten für die Ausbildung

Eine konkrete Aussage bezüglich der Frage, was die Ausbildung kostet, lässt sich genauso wenig abgeben wie es eine einheitliche Form der Ausbildung gibt. Die Angaben zu den Kosten variieren bei den Berufsverbänden und bei weiteren Anbietern zwischen 2000 und 8000 Euro, was auch von der Dauer der Ausbildung abhängt.

Am Ende kommen dann meistens noch Prüfungsgebühren dazu, die extra zu entrichten sind. Neben solchen hochpreisigen Ausbildungswegen bestehen aber auch deutlich günstigere Möglichkeiten, die bei etwa 200 Euro für einen eintägigen Workshop oder bei rund 500 Euro für eine mehrwöchige Variante liegen.

Ganz wichtig: Bevor sich der Einzelne für eine Schule oder einen Berufsverband als Ausbilder entscheidet, sollte er immer gucken, dass es am Ende auch eine qualifizierende Prüfung und ein Zertifikat gibt. Alles andere kann als unseriös angesehen werden.

Yoga ist nicht nur für Erwachsene geeignet.(#03)

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Nach der Ausbildung: Anstellung und Verdienst

Wer die Ausbildung erfolgreich hinter sich gebracht hat und als Yogalehrer zum Beispiel in einem regionalen Sportverein, im Yoga Studio oder als selbstständiger Yogalehrer tätig wird, der kann auf die Dauer mit einem Verdienst von 20 Euro für eine Stunde rechnen. Bei kleineren Gruppen, die der Lehrer unterrichtet, oder bei Einzelunterricht sind aber auch Verdienste zwischen 25 und 60 Euro für eine Stunde möglich.

Langjährig erfahrene Yogalehrer erzielen sogar 100 Euro und noch viel höhere Honorare pro Unterrichtsstunde und können auf die Dauer ihr Wissen auch als Ausbilder an weitere Schüler und Schülerinnen für Yoga weitergeben. Außerdem schaffen es immer mehr gut ausgebildete Yogalehrer, die seit Jahren mit dem Wissen der Asanas und der Meditation leben, sich eine dauerhaft gut gehende Praxis oder Schule für Yoga aufzubauen.

Yogalehrer: Viele Chancen in der Praxis

Natürlich muss aber nicht jeder Lehrer, der sein Yoga Wissen weitergeben möchte, eine eigene Schule eröffnen.

Auch nebenberufliche Anstellungen können möglich sein, wie etwa:

  • als Yogalehrer an Volkshochschulen,
  • in einer Yogapraxis eines anderen Lehrers,
  • in Fitness Studios oder in Tanzschulen,
  • in Stadtteilzentren oder an Bildungsstätten,
  • in Therapiepraxen oder in Reha-Zentren

Ebenfalls eignet sich die Ausbildung zum Yogalehrer auch für Physiotherapeuten, Hebammen oder ähnliche Berufstätige, die ihr praktisches Angebot durch die Ausübung von Yoga erweitern möchten. Oder für Personen, die seit vielen Jahren selbst mit Yoga leben, es praktizieren und ihre Begeisterung gern an andere Menschen weitergeben möchten.

Entsprechend bestehen im Yoga auch keine Grenzen nach oben, bis zu welchem Alter der Einzelne die Ausbildung beginnen kann. Sowohl ein noch junger Mensch als auch eine Person im Seniorenalter kann die Ausbildung zum Yogalehrer absolvieren.


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Ahturner -#01: Marina Dyakonova -#02: Pete Saloutos -#03: anekoho

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