Kommissionierer: Grundlagen , Anforderungen, Gehalt und Aufstiegschancen

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Was machen eigentlich Kommissionierer? Sie sind für die Überwachung der Warenlieferungen zuständig, stellen Kundenbestellungen zusammen und übernehmen zahlreiche weitere Aufgaben. Ist ihr Gehalt angemessen?

Kommissionierer werden und sein: Die Grundlagen und Anforderungen für den Job

Grundlegend kann gesagt werden: Kommissionierer braucht die Welt immer! Sie haben in allen Bereichen der Wirtschaft sowie in allen Branchen ein Zuhause bzw. sind nirgendwo wegzudenken. Selbst in einer Welt, die zunehmend auf Technologisierung setzt und in der sich Industrie 4.0 durchsetzen soll, ist der menschliche Lagerfachmann immer noch gefragt. Das abwechslungsreiche Berufsbild des Kommissionierers bewegt viele Menschen dazu, sich diesem Job zuzuwenden. Es lohnt sich daher, einen Blick auf die täglichen Tätigkeiten sowie auf die Anforderungen für den Beruf zu werfen.

Grundlegend kann gesagt werden: Kommissionierer braucht die Welt immer! Sie haben in allen Bereichen der Wirtschaft sowie in allen Branchen ein Zuhause bzw. sind nirgendwo wegzudenken.  ( Foto: Adobe Stock - industrieblick )

Grundlegend kann gesagt werden: Kommissionierer braucht die Welt immer! Sie haben in allen Bereichen der Wirtschaft sowie in allen Branchen ein Zuhause bzw. sind nirgendwo wegzudenken. ( Foto: Adobe Stock – industrieblick )

 

Einblick in die täglichen Aufgaben

Der Lagerprofi ist dafür zuständig, das Sortiment eines Unternehmens zusammenzustellen. Dieses richtet sich nach den Kundenwünschen sowie natürlich nach der Ausrichtung des eigenen Unternehmens. Die Produkte aus dem Lager werden nach Eingang eines Versandauftrags zusammengestellt, wobei diese Arbeit häufig durch technische Hilfen erfolgt.

Bei der Zusammenstellung der Aufträge geht es vor allem um Zeit, denn diese ist allgemein knapp und so muss eine Bestellung, die aus mehreren Artikeln besteht, so rasch wie möglich zusammengestellt werden. Teilweise sind mehrere Kommissionierer in einem Lager beschäftigt, sie müssen sich so organisieren, dass sie die Arbeit untereinander aufteilen und jeder nur für einen oder wenige Bereiche zuständig ist.

Hier wird von der ein- oder mehrstufigen Lagerhaltung gesprochen, wobei Letztere so ausgelegt ist, dass jeder Kommissionierer nur einen Teil der Gesamtaufgabe erledigt.

Auch die folgenden Aufgaben zählen zu den üblichen Tätigkeiten der Lagerfachkraft:

  • Überprüfung der Ware auf Vollständigkeit und Unversehrtheit
  • Verpackung der Ware
  • Kontrolle der Lagerhaltung auf Qualität

Für die Tätigkeit ist der Einsatz bzw. die Anwendung von Hilfsmitteln unverzichtbar. So muss eine Lagerfachkraft auch mit dem Gabelstapler fahren können, der Hubwagen sollte ebenfalls bekannt und zu bedienen sein. Nur dann ist es möglich, dass die Arbeitsabläufe flüssig vorangehen.

Der Kommissionierer überprüft die Ware auf Vollständigkeit und Unversehrtheit ( Foto: Adobe Stock - Syda Productions )

Der Kommissionierer überprüft die Ware auf Vollständigkeit und Unversehrtheit ( Foto: Adobe Stock – Syda Productions )

 

Voraussetzungen für Ausbildung und Ausübung des Jobs

Eine feste Ausbildung für den Beruf des Kommissionierers ist nicht vorgeschrieben. Dennoch fordern viele Unternehmen eine entsprechende Ausbildung, die in den Bereichen Lagerwirtschaft und Logistik vorgenommen wurde. Bezüglich der geforderten Qualifikation unterscheiden sich die Arbeitgeber teilweise sehr. Eine höhere Qualifikation führt aber in der Regel dazu, dass ein höheres Gehalt gezahlt wird.

Zu den wichtigsten Voraussetzungen zählt die Bedienung der Förderanlagen sowie der technischen Hilfsmittel. Diese sollten bekannt sein, denn wer im täglichen Arbeitseinsatz erst damit beginnen muss, sich mit den Maschinen und Geräten vertraut zu machen, könnte angesichts des Zeitdrucks, unter dem gearbeitet werden muss, schnell unter Stress geraten oder seine Aufgaben nicht bewältigen. Ebenfalls sollte ein Grundwissen zur Lagerwirtschaft vorhanden sein.

Wer nicht als Quereinsteiger den Job der Lagerfachkraft annehmen möchte, kann auch vorab eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Hierbei wird zur Fachkraft für Lagerlogistik ausgebildet, wofür in der Regel der mittlere Schulabschluss Voraussetzung ist. Doch auch mit einem Abschluss der Hauptschule kann es sein, dass ein Ausbildungsplatz gefunden wird, die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt stehen zumindest derzeit nicht schlecht.

Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die teils im Unternehmen, teils in der Berufsschule absolviert werden muss.

Schulische Inhalte sind unter anderem:

  • Einlagerung von Gütern
  • Verwendung von Füll- und Transportmaterialien
  • Erstellung von Ladelisten
  • Erstellung und Bearbeitung von Versand- und Begleitpapieren
  • allgemeine Wirtschaftslehre
  • Optimierung von logistischen Prozessen
  • Ermittlung und Auswertung von Kennzahlen
  • Tourenplanung

Die Ausbildung endet nach einer theoretischen sowie einer praktischen Prüfung. Wer keine dreijährige Lehre absolvieren möchte, kann alternativ eine Ausbildung zum Fachlageristen oder zum Assistenten in der Logistik anstreben, diese dauert nur zwei statt drei Jahre. Die Weiterbildung zum Assistenten in der Logistik ist ebenfalls möglich, es handelt sich dabei um eine rein schulische Fortbildung ohne praktischen Anteil. Dafür ist die Maßnahme bereits nach kurzer Zeit abgeschlossen.

Der Kommissionierer ist für die Verpackung der Ware zuständig ( Foto: Adobe Stock -  WavebreakmediaMicro )

Der Kommissionierer ist für die Verpackung der Ware zuständig ( Foto: Adobe Stock – WavebreakmediaMicro )

 

Voraussetzung: Flurmittelförderschein

Auch wenn es heißt, dass selbst Quereinsteiger als Kommissionierer tätig werden können und keine weiteren Voraussetzungen zu erfüllen sind, gibt es doch eine Sache, die viele Unternehmen bei der Suche nach neuen Mitarbeitern in die Waagschale werfen. Es geht um den Flurmittelförderschein, der auch als Staplerschein bekannt ist. Der TÜV bietet entsprechende Ausbildungskurse an. Mit diesem Schein in der Tasche werden die Bewerbungen eher positiv beschieden.

So geht es nach der Ausbildung weiter: Gehalt und Aufstiegschancen von Kommissionierern

Fachkräfte werden überall gesucht und so geht es auch der Logistikbranche nicht anderes. Mittlerweile werden Lagerfachkräfte durch die Zahlung von Willkommensprämien in Höhe von durchschnittlich 1,2 Prozent gelockt. Andererseits sind die Gehälter vergleichsweise gering, daher ist es durchaus verständlich, dass viele Menschen vor einem solchen Job zurückschrecken.

So viel verdient eine Lagerfachkraft

Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 1.600 und 1.800 Euro, der durchschnittliche Stundenlohn beträgt nur 13 Euro. Wichtig: Die genannten Beträge sind Bruttowerte, was bedeutet, dass die Einkommenssteuern davon noch abgezogen werden müssen. Der Verdienst steigt mit zunehmender Berufserfahrung und kann dann bis auf 3.000 Euro brutto monatlich klettern. Natürlich ist das monatliche Gehalt auch von dem jeweiligen Unternehmen abhängig, bei dem der oder die Betreffende beschäftigt ist.

Wichtig: Der Beruf des Kommissionierers ist kein Job zum Ausruhen! Auch bei dem vergleichsweise geringen Gehalt muss mit täglichem Stress gerechnet werden, denn der Zeitdruck ist in der Lagerwirtschaft sowie in der Logistik allgegenwärtig.

In der Ausbildungszeit gibt es natürlich ebenfalls ein Gehalt. Dieses beträgt im ersten Jahr durchschnittlich 800 Euro und steigert sich bis zum dritten Lehrjahr auf bis zu 960 Euro. Wer die Ausbildung zum Fachlageristen anstrebt, muss mit einem niedrigeren Gehalt rechnen, hier werden im dritten Ausbildungsjahr durchschnittlich nur 800 Euro gezahlt. Wird der Beruf über eine Weiterbildung zum Assistenten für Lagerwirtschaft erlernt, gibt es keinerlei Vergütung.

Fachkräfte werden überall gesucht und so geht es auch der Logistikbranche nicht anderes. ( Foto: Adobe Stock- StratfordProductions )

Fachkräfte werden überall gesucht und so geht es auch der Logistikbranche nicht anderes. ( Foto: Adobe Stock- StratfordProductions )

 

So stehen die Chancen im Job

Fachkräfte wie Kommissionierer werden überall händeringend gesucht, nicht umsonst gibt es die bereits erwähnten Einstellungsprämien. Freie Stellen finden sich vor allem bei Flughäfen, Krankenhäusern und auch im Industriebereich.

Im Grunde sind es aber sämtliche Branchen, die aktuell nach gut ausgebildeten Kommissionierern suchen, sodass auch die folgenden Branchen genügend Auswahl bei der Stellensuche bieten:

  • Handel
  • Chemie
  • Pharmazie
  • Metallbau
  • Maschinenbau
  • Optik
  • Feinmechanik
  • Textil- und Bekleidungsindustrie
  • Lederverarbeitung
  • Transport- und Verkehrswesen

Nur die wenigsten Logistiker wollen auf ihrem Wissens- und Erfahrungsstand verharren und streben im Laufe der Beschäftigung eine Weiterbildung an. Die Ausbildung zum Logistikmeister ist möglich und eröffnet neue Berufschancen. Logistikmeister sind dafür zuständig, dass Waren und Informationen ausreichend fließen, außerdem befähigt der Meistertitel zur Gründung eines eigenen Unternehmens mit Ausbildung von Lehrlingen.

Der Aufstieg zum Logistikmeister bringt große Aufstiegschancen mit sich, denn nun kommen auch die Kostenüberwachung und die Budgetverwaltung zu den Aufgaben dazu. Logistikmeister übernehmen verschiedene Funktionen und sind unter anderem im Controlling sowie in der Leitung des Unternehmens tätig.

Durch den Aufstieg in eine leitende Position des Unternehmens kann zudem Personalverantwortung entstehen. Das Personal wird angeleitet, es werden Lehrlinge ausgebildet und Verantwortlichkeiten gebildet. Auch bei der Auswahl des Personals ist der Logistikmeister dabei und kann nun seinerseits ein hoch motiviertes Team zusammensetzen. Die Karrierechancen des Kommissionierers beziehen sich aber vor allem auf die Weiterführung der bisherigen Aufgaben und auf die Übernahme von mehr Verantwortung, andere Positionen im Unternehmen werden damit kaum besetzt.

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