Zerspanungsmechaniker Ausbildung: Alles, was Dir zusteht, was Du damit erreichen kannst, wie die Ausbildung verläuft und die häufigsten Fragen und die besten Antworten dazu

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Hast Du schon einmal über die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung nachgedacht? Wenn nicht, kommen im Folgenden einige gute Gründe, warum diese duale Ausbildung eine optimale Wahl für alle handwerklich Begabten ist.

Die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung ist die duale Ausbildung in einem gefragten Metallberuf

Die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung dauert rund 3,5 Jahre und wird ein einem anerkannten Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Ausbildung selbst liegt ein Lehrplan zugrunde, der sich wiederum an der Ausbildungsrahmenordnung orientiert.

Danach sind die ehemaligen Azubis in der Lage, Präzisionsteile aus Metall durch verschiedene zerspanende Verfahren herzustellen und zu bearbeiten. Jobangebote warten in Maschinenbauunternehmen, auch High-Tech-Arbeitgeber wie Aerzen bieten gute Perspektiven nach der Ausbildung.

Wie beginnt die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung?

Das Berufsbild des Zerspanungsmechanikers erfordert eine entsprechende Ausbildung, die in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb durchgeführt wird.

Meist liegen eigene Kriterien der Unternehmen für die Auswahl ihrer Azubis zugrunde, doch in der Regel sind die folgenden Auswahlfaktoren wichtig:

  • mittlerer Bildungsabschluss
  • mind. 16 Jahre alt
  • gute Noten in Mathe und Deutsch
  • ärztliche Bescheinigung für Bewerber unter 18 Jahren

Teilweise fordern Unternehmen den Nachweis eines Praktikums, das in der 9. Klasse durchgeführt wurde und das in einer fachlich relevanten Richtung absolviert worden ist.

Welche körperlichen Voraussetzungen sind für die Ausbildung mitzubringen?

Das Berufsbild mag vermitteln, dass ein Zerspanungsmechaniker vor allem auf die Hilfe von Maschinen setzt. Doch der Job ist trotz allem körperlich anstrengend, sodass eine gewisse körperliche Fitness vorhanden sein muss. Nicht umsonst ist eine ärztliche Bescheinigung zur Erstuntersuchung für Minderjährige beizubringen.

Wichtig sind vor allem diese Fähigkeiten:

  • Beweglichkeit des Körpers

    Diese wird zur Einrichtung von Maschinen oder zur Wartung über Kopf oder in der Hocke benötigt.

  • Einsatzfähigkeit von Armen und Händen

    Arme und Hände müssen voll funktionstüchtig sein, damit die eingesetzten Maschinen sicher bedient werden können.

  • feinmotorische Fähigkeiten

    Hände und Finger müssen Rohlinge halten, aufspannen und ausrichten können.

  • Intaktes Sehvermögen

    Das Sehvermögen kann auch durch eine Sehhilfe korrigiert sein. Vor allem das Nahsehvermögen muss so gut wie möglich sein.

  • Keine Atemwegsbeschwerden

    Atemwege und Lunge müssen gesund sein, da immer wieder mit Rauchgasen, Dämpfen oder Metallstäuben gearbeitet wird.

Die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung dauert <strong>rund 3,5 Jahre</strong> und wird ein einem anerkannten Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt.  ( Foto: Shutterstock-  Iakov Filimonov  )

Die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung dauert rund 3,5 Jahre und wird ein einem anerkannten Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. ( Foto: Shutterstock- Iakov Filimonov )

Welche Lernfelder sind bei der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung relevant?

Grundsätzlich werden die Lernfelder und Lerninhalte durch den Ausbildungsrahmenplan der IHK vorgegeben.

Der Azubi lernt danach alles, was er für die Ausübung des Berufs benötigt und erfährt im berufspraktischen Ausbildungsteil zum Beispiel alles über:

  • Beurteilung von Werkstoffeigenschaften
  • Auswahl von Werkstoffen
  • Sicherstellung der Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen
  • Nutzung der IT-Systeme und Einhaltung der Datenschutzbestimmungen im Betrieb
  • verschiedene Arten von Assistenz-, Diagnose- und Visualisierungssystemen
  • Pflege und Wartung der Betriebsmittel
  • Auswertung steuerungstechnischer Unterlagen
  • Anwendung der Systeme zur Qualitätssicherung
  • Fertigung von Werkteilen mit zerspanenden Methoden
  • Nutzung von Programmen zur Fertigung

In der Berufsschule geht es laut Ausbildungsordnung und Ausbildungsrahmenplan um berufsspezifische Lernfelder. Außerdem werden allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde gelehrt.

Welche Spezialisierungen sieht der Ausbildungsrahmenplan für die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung vor?

Im Rahmen der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung sieht der Ausbildungsrahmenplan unter anderem die Spezialisierung auf einzelne Einsatzgebiete innerhalb des Berufsfeldes vor.

Diese Spezialisierung ist jedoch je nach Ausbildungsbetrieb unterschiedlich und nicht überall in gleichem Umfang möglich:

  • Vertiefungsrichtung Drehautomatensysteme
  • Vertiefungsrichtung Drehmaschinensysteme
  • Vertiefungsrichtung Fräsmaschinensysteme
  • Vertiefungsrichtung Schleifmaschinensysteme
Das Berufsbild des Zerspanungsmechanikers erfordert eine entsprechende Ausbildung, die in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb durchgeführt wird.   ( Foto: Shutterstock- _ Dmitry Kalinovsky )

Das Berufsbild des Zerspanungsmechanikers erfordert eine entsprechende Ausbildung, die in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb durchgeführt wird. ( Foto: Shutterstock- _ Dmitry Kalinovsky )

Welche Zusatzqualifikationen sieht die Ausbildungsordnung vor?

Ausbildungsrahmenplan bzw. Ausbildungsordnung bieten verschiedene Zusatzqualifikationen im Rahmen der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung:

  • Systemintegration
  • Prozessintegration
  • Additive Fertigungsverfahren
  • IT-gestützte Anlagenänderung

Die fachlichen Inhalte werden im Rahmen der Abschlussprüfung separat geprüft.

Wann sieht die Ausbildungsordnung eine Zwischenprüfung vor?

Insgesamt gibt es in der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung zwei Prüfungen. Die Zwischenprüfung wird zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres angesetzt, die eigentliche Abschlussprüfung findet laut Ausbildungsordnung in der Mitte des vierten Lehrjahres statt.

Ist eine Verkürzung der Ausbildung mögliich?

Eine Verkürzung der Ausbildung ist möglich, dann müssen allerdings Inhalte, die der Lehrplan für die nicht wahrgenommene Zeit der Ausbildung vorsieht, eigenständig nachgeholt werden. Das Prüfungswissen muss dennoch vollständig vorhanden sein. Eine Verkürzung ist zum Beispiel für Auszubildende mit Abitur möglich und muss gesondert beantragt werden. Nach der Ausbildungsordnung wird die erste Zwischenprüfung aber dennoch regulär abgelegt.

Werden ausländische Qualifikationen anerkannt?

Um als Zerspanungsmechaniker zu arbeiten, können auch im Ausland erworbene Qualifikationen eingesetzt werden. Die Tätigkeit ist nicht reglementiert, das heißt, dass ein Unternehmen auch jemanden als Zerspanungsmechaniker anstellen kann, der beispielsweise den Beruf des Industriemechanikers gelernt hat oder studierter Maschinenbauer ist.

Eine berufliche Anerkennung ist daher auch für den Abschluss, der im Ausland erworben wurde, nicht nötig. Dennoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit des Abschlusses gefordert werden, damit die vorliegenden Fähigkeiten eines Bewerbers besser beurteilt werden können.

Das dafür nötige Informationsmaterial wird durch die Bundesregierung unter der Seite anerkennung-in-deutschland.de bereitgestellt. Auch die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern können entsprechende Auskünfte erteilen.

Nach der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung werden die Gesellen in Maschinenbauunternehmen sowie in der Zerspanungstechnik und im Fahrzeugbau tätig. ( Foto: Shutterstock-B Brown)

Nach der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung werden die Gesellen in Maschinenbauunternehmen sowie in der Zerspanungstechnik und im Fahrzeugbau tätig. ( Foto: Shutterstock-B Brown)

Welche Trends zeichnen sich in dem Beruf ab?

Auch für den Zerspanungsmechaniker spielt die Digitalisierung wie die Technisierung eine zunehmend wichtige Rolle.

Künftige Trends betreffen zum Beispiel:

  • Cobots
    Roboter als künstliche Kollegen bei der Bedienung von Maschinen
  • Virtual Reality
    Hilfe bei der Steuerung von Maschinen, Leitung der Anwender durch Rüstprozesse
  • Augmented-Reality-Anwendungen
    sowie Anwendung von Sprachassistenten für die Reparatur und Wartung von Maschinen und Anlagen

Entsprechende Weiterbildungen werden bereits jetzt von den Fachkräften gefordert, dürften aber spätestens in wenigen Jahren verpflichtend für die Ausübung des Berufs werden.

Video: Zerspanungsmechaniker | Ich mach’s | Ausbildung | Beruf | BR

Wichtige Fragen zur Zerspanungsmechaniker-Ausbildung und zum Berufsbild

Die Ausbildungsordnung für Metallberufe sieht einen ähnlichen Lehrplan vor, das Berufsbild unterscheidet sich freilich im Einzelnen. Auch die Fähigkeiten und Fertigkeiten werden in der Ausbildungsordnung für Zerspanungsmechaniker durch die Handwerkskammer ähnlich wie für einen Industriemechaniker beschrieben.

Was macht ein Zerspanungsmechaniker?

Feste Regelungen zu staatlich anerkannten Ausbildungsberufen sind Leitlinien für den Lehrplan und weisen bereits auf das künftige Berufsbild des Ausbildungsberufs hin. Dabei stellen sich die Tätigkeiten und Arbeitsfelder für einen Zerspanungsmechaniker sehr vielseitig dar.

Zu seinen regelmäßigen Aufgaben zählen zum Beispiel diese Tätigkeiten:

  • Fertigung von Bauteilen für Maschinen, Turbinen oder Motoren
  • Arbeit mit CNC-, Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen
  • Eingabe von Fertigungsparametern
  • Auswahl passender Werkzeuge
  • Einspannung von Metallrohlingen und Ausrichtung derselben
  • Bedienung der Maschinen
  • Überwachung von Bearbeitungsprozessen
  • Prüfung und Nachbearbeitung fertiger Werkstücke
  • Inspektion und Wartung der Produktionsmaschinen

Was kann ich mit dem Beruf „Zerspanungsmechaniker“ werden?

Nach der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung werden die Gesellen in Maschinenbauunternehmen sowie in der Zerspanungstechnik und im Fahrzeugbau tätig.

Eine Anpassungsweiterbildung hält Fachkenntnisse aktuell, eine Aufstiegsweiterbildung eröffnet neue Tätigkeitsfelder:

  • Prüfung zum Industriemeister, Fachrichtung Metall
  • Studium im Fach Maschinenbau

Für Letzteres ist die Hochschulzugangsberechtigung erforderlich.

Was muss ein Zerspanungsmechaniker können?

Zerspanungsmechaniker fertigen Einzelkomponenten aus Metall für verschiedene Stahl- und Metallprodukte wie zum Beispiel

  • Zahnräder
  • Gehäuse von Uhren
  • Teile für Motoren im Fahrzeugbau
  • Radnaben

Dafür setzen sie computergesteuerte Werkzeugmaschinen ein, die in der Branche als CNC-Maschinen bekannt sind.

Industriemechaniker sind Alleskönner der Branche, sie schweißen und bohren zusätzlich zu den schon erwähnten Tätigkeiten.  ( Foto: Shutterstock-BigBlueStudio)

Industriemechaniker sind Alleskönner der Branche, sie schweißen und bohren zusätzlich zu den schon erwähnten Tätigkeiten. ( Foto: Shutterstock-BigBlueStudio)

Was ist der Unterschied zwischen Zerspanungsmechaniker und Industriemechaniker?

Zerspanungsmechaniker

Zerspanungsmechaniker sind hauptsächlich in der Produktion von Präzisionsteilen tätig und drehen, fräsen, zerspanen oder schleifen Bauteile aus verschiedenen Werkstoffen. Sie arbeiten dafür mit Konstruktionszeichnungen und programmieren CNC-Maschinen. Sie sind für das Einrichten und Einspannen der Werkzeuge zuständig, prüfen die fertigen Bauteile und stellen sicher, dass vorgegebene Maße eingehalten werden.

Welchen Schulabschluss braucht der Zerspanungsmechaniker?

Für die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung ist der mittlere Bildungsabschluss ausreichend. Soll im Anschluss an die Ausbildung ein Bachelor-Studium im Maschinenbau absolviert werden, ist das Abitur als Hochschulzugangsvoraussetzung nötig.

Wie viel verdient man in der Ausbildung als Zerspanungsmechaniker?

Die Ausbildungsvergütung richtet sich nach den tariflichen Vereinbarungen sowie nach dem Ausbildungsbetrieb selbst. Das Berufsbildungsgesetz legt dafür fest, was eine angemessene Vergütung für Azubis ist.

Die Staffelungen sehen dabei wie folgt aus und stellen sich hier nur beispielhaft dar:

  • Ausbildungsjahr: 500 bis 952 Euro
  • Ausbildungsjahr: 565 bis 995 Euro
  • Ausbildungsjahr: 600 bis 1067 Euro
  • Ausbildungsjahr: 635 bis 1122 Euro

Die genannten Vergütungen gelten für das Metallhandwerk und sind je nach Bundesland verschieden.

Höher bezahlen Unternehmen, die in der Metall- und Elektrobranche tätig sind und die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung anbieten:

  • Ausbildungsjahr: 976 bis 1047 Euro
  • Ausbildungsjahr: 1029 bis 1102 Euro
  • Ausbildungsjahr: 1102 bis 1199 Euro
  • Ausbildungsjahr: 1141 bis 1264 Euro

Somit ist die Vergütung von der Branche, vom Bundesland und vom Ausbildungsjahr abhängig. Teilweise zahlen die ausbildenden Unternehmen auch Sonderleistungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld an ihre Auszubildenden aus.

Wo arbeitet ein Zerspanungsmechaniker?

Der Zerspanungsmechaniker ist in vielen Unternehmen in der Industrie und im Handwerk zu finden. Hier arbeitet er in Werkstätten und Produktionshallen. Typischerweise sind die Unternehmen in diesen Branchen angesiedelt.

  • Maschinenbau
  • Stahl- und Leichtmetallbau
  • Fahrzeugbau

Video: Industriemechaniker | Ausbildung | Beruf | BR

Industriemechaniker

Industriemechaniker sind Alleskönner der Branche, sie schweißen und bohren zusätzlich zu den schon erwähnten Tätigkeiten. Sie sind vor allem im Bereich Pneumatik und Hydraulik tätig, sie warten und reparieren technische Geräte und Maschinen. Der Tagesablauf von Industriemechanikern gilt als abwechslungsreicher, weil diese Berufsangehörigen nicht auf eine Maschine eingeschränkt sind.

Video: Was versteht man unter CNC-Fräsen?

Wie viel verdient man als CNC Fräser?

Das Ausbildungsentgelt für einen CNC-Fräser ist mit der Vergütung für den Zerspanungsmechaniker zu vergleichen. Ausgelernte Fachkräfte verdienen je nach Bundesland und Unternehmen bis zu 3.500 Euro brutto im Monat, aktuelle Mittelwerte bewegen sich bei 2.700 Euro brutto pro Monat.

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