Fachkaufmann für Einkauf und Logistik: Gehalt & Aufstiegsmöglichkeiten

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Ein Fachkaufmann für Einkauf und Logistik bringt das nötige Know-how mit, um Einkauf und logistische Prozesse zu meistern und damit das Unternehmen voran zu bringen. Das Gehalt variiert je nach Position und Berufserfahrung.

Das macht der Fachkaufmann für Einkauf und Logistik

Ein Fachkaufmann für Einkauf und Logistik ist ein moderner Allrounder. Er kümmert sich um die Planung von Lieferungen sowie um die Kontrolle derselben, übernimmt teilweise das Marketing, das Qualitätsmanagement und auch die Kontrolle der betriebswirtschaftlichen Abläufe.

Fachkaufleute für Einkauf und Logistik müssen dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft, ein Unternehmen produzieren und liefern kann. So kann mit der Weiterbildung Einkauf oder Logistik besser gesteuert, das Unternehmen rentabler gemacht werden.

Der Fachkaufmann für Einkauf und Logistik ist dafür verantwortlich, dass der Materialfluss innerhalb des Unternehmens reibungslos verläuft und dass das Lager effizient verwaltet wird. Es werden Einkaufskennzahlen ermittelt, Einkaufsabläufe optimiert und Verhandlungen mit Geschäftspartnern und Lieferanten geführt. In einer umfassenden Weiterbildung können die entsprechenden Kenntnisse erworben werden.

Die Weiterbildung ist berufsbegleitend möglich, kann aber auch in Zeiten der Arbeitssuche absolviert werden. In dem Fall handelt es sich um eine Qualifizierungsfortbildung, die unter Umständen sogar von der Agentur für Arbeit finanziell unterstützt wird.

Mit einem Abschluss als „Geprüfter Fachkaufmann für Einkauf und Logistik“ qualifizieren sich Absolventen für Aufgaben auf Meisterebene. ( Foto: Shutterstock -RossHellen)

Mit einem Abschluss als „Geprüfter Fachkaufmann für Einkauf und Logistik“ qualifizieren sich Absolventen für Aufgaben auf Meisterebene. ( Foto: Shutterstock -RossHellen)

Wie wird man Fachkaufmann für Einkauf und Logistik?

Der erste Schritt auf der Karriereleiter ist die Weiterbildung zum geprüften Fachkaufmann für Einkauf und Logistik (wobei wir hier die männliche Schreibweise aus Gründen der Einfachheit nutzen, gemeint ist natürlich auch die Fachkauffrau für Einkauf und Logistik).

Bewerber benötigen eine abgeschlossene Berufsausbildung und sollten eine mehrjährige Berufserfahrung im Bereich des Einkaufs und der Logistik vorweisen können. Bei einer vorhandenen kaufmännischen Ausbildung reichen zwei Jahre als Berufspraxis aus, um die Weiterbildung zum Fachkaufmann/zur Fachkauffrau für Einkauf und Logistik absolvieren zu können. Ansonsten werden drei Jahre der praktischen Erfahrung gefordert.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sieht bei der Weiterbildung allerdings Veränderungen vor und so sollten zwei neue Aufstiegsfortbildungen angeboten werden:

  • Fachwirt für Einkauf
  • Fachwirt für Logistiksysteme

Nach der Weiterbildung stehen in Bezug auf den beruflichen Aufstieg alle Türen offen. Je nach Unternehmen und Unternehmensgröße sind verschiedene Positionen in der Firma denkbar. Der Fachkaufmann für Einkauf und Logistik kann im Controlling ebenso arbeiten wie im Qualitätsmanagement oder im Vertrieb. Im mittleren Management bieten sich leitende Positionen an, auch im Team- und Projektmanagement können Fachkaufleute für Einkauf und Logistik tätig werden.

Die Palette der künftigen Arbeitgeber ist groß, wenngleich es häufig Unternehmen der produzierenden Branchen sind, die einen Fachkaufmann für Einkauf und Logistik einsetzen. In kleineren Unternehmen sind die Tätigkeitsfelder oft bereichsübergreifend, in Großunternehmen hingegen kann sie auf einen bestimmten Bereich reduziert sein.

Vor dem Hintergrund einer sich drastisch ändernden Arbeitswelt sollen Mitarbeiter mit den nötigen Fähigkeiten ausgestattet werden( Foto: Shutterstock- Africa Studio )

Vor dem Hintergrund einer sich drastisch ändernden Arbeitswelt sollen Mitarbeiter mit den nötigen Fähigkeiten ausgestattet werden( Foto: Shutterstock- Africa Studio )

Das verdient ein Fachkaufmann für Einkauf und Logistik

Wer nach Informationen rund um den Fachkaufmann für Einkauf und Logistik sucht, wird auch in Bezug auf ein mögliches Gehalt fündig werden. Durch die Weiterbildung und Prüfung erlangt der Betreffende einen akademischen Abschluss oder einen Abschluss bei der IHK. Damit ist das Gehalt natürlich um einiges höher als bei einem Kollegen ohne vergleichbaren Abschluss. Ein Fachkaufmann für Einkauf und Logistik verdient zwischen 35.000 und 45.000 Euro brutto, wobei verschiedene Faktoren in das tatsächliche Gehalt mit hineinspielen:

  • Standort und Größe des Unternehmens
  • Position im Unternehmen
  • berufliche Erfahrung
  • Menge der Aufgabenbereiche
  • Ausbildungsabschluss oder Studium
  • Bundesland, in dem das Unternehmen agiert

Als Faustregel kann davon ausgegangen werden, dass das durchschnittliche Einkommen von Fachkaufleuten für Einkauf und Logistik um 3000 Euro monatlich beträgt, wobei immer von Bruttogehältern die Rede ist. Zu den oben genannten Faktoren kommt immer auch das eigene Verhandlungsgeschick hinzu, denn wer in Gehaltsverhandlungen glänzen kann, wird ein besseres Gehalt bekommen als jemand, der gar nicht oder nur ungeschickt verhandelt.

Ein Wort zum Bundesland des Unternehmens: Die Unterschiede sind hier sehr auffällig, wie ein Gehaltsvergleich nach Bundesländern zeigt. Die Tätigkeit und die Branche können gleich sein, dennoch sind vor allem die Anfangsgehälter je nach Bundesland sehr verschieden. In Baden-Württemberg, Bayern und Hessen verdienen Fachkaufleute für Einkauf und Logistik sehr gut, die östlichen Bundesländer hingegen sind Schlusslichter im Vergleich. Die Unterschiede können einige Tausend Euro pro Monat ausmachen!

Die Inhalte und der Ablauf der IHK-Prüfung sind bundesweit einheitlich gestaltet, um eine vergleichbare Qualifikation zu gewährleisten. (Foto: Shutterstock- Iakov Filimonov _)

Die Inhalte und der Ablauf der IHK-Prüfung sind bundesweit einheitlich gestaltet, um eine vergleichbare Qualifikation zu gewährleisten. (Foto: Shutterstock- Iakov Filimonov _)

Beispiele für Gehälter in Einkauf und Logistik

Ob eine Weiterbildung zum Fachkaufmann für Einkauf und Logistik vorliegt oder ob ein Studium absolviert wurde, spielt ebenfalls bei der Höhe des Gehalts eine Rolle. Hochschulabsolventen verdienen mehr, deren Einstiegsgehalt liegt durchschnittlich bei 37.000 Euro. Interessant ist aber, dass der Verdienst in der Logistik deutlich geringer ist als im Einkauf. Bei Letzterem hängt die Höhe des Gehalts von der eigenen Tätigkeit bzw. von der Verantwortung in diesem Bereich ab. Operative Einkäufer verdienen durchschnittlich rund 52.000 Euro im Jahr. Noch einmal ca. 3000 Euro mehr erhalten Supply Chain Manager. Die Gehälter in der Übersicht:

  • Operativer Einkäufer, branchenübergreifend: 52.000 Euro/Jahr brutto
  • Supply Chain Manager: 55.000 Euro/Jahr brutto
  • Strategische Einkäufer: 70.000 Euro/Jahr brutto
  • Technischer Einkäufer: 62.000 Euro/Jahr brutto
  • Einkaufsleiter: 76.000 Euro/Jahr brutto
  • Chief Procurement Officer (CPO): 160.000 Euro/Jahr brutto

Die genannten Gehälter sind nur Näherungswerte und können sich nach den oben bereits erwähnten Kriterien teilweise deutlich unterscheiden. Wer „nur“ als Mitarbeiter im Import und Export beschäftigt ist, muss mit einem mittleren Jahresgehalt von 41.000 Euro brutto auskommen. Noch weniger verdient der Sachbearbeiter in der Spedition, der es gerade einmal auf durchschnittlich 32.000 Euro im Jahr brutto schafft. Natürlich können die weniger bezahlten Positionen durch eine geeignete Weiterbildung auch finanziell verbessert werden, denn sie stellen ein Sprungbrett für höher bezahlte Positionen dar.

Wer sich entschließt, an einer Qualifizierungsmaßnahme zum Fachkaufmann für Einkauf und Logistik teilzunehmen, investiert in seine berufliche Zukunft. (Foto: Shutterstock-Minerva Studio)

Wer sich entschließt, an einer Qualifizierungsmaßnahme zum Fachkaufmann für Einkauf und Logistik teilzunehmen, investiert in seine berufliche Zukunft. (Foto: Shutterstock-Minerva Studio)

Wie gut stehen die Karrierechancen?

Karrierechancen im Einkauf

Die Weiterbildung bzw. Ausbildung zum Fachkaufmann für Einkauf und Logistik ist nur der erste Schritt auf der Karriereleiter. Im Bereich Einkauf und Beschaffung ist ein Sprung zum Einkäufer denkbar, auch die Beförderung auf die Position des Einkaufleiters mit entsprechend höherem Verdienst ist möglich.

Karrierechancen in der Logistik

Im Bereich Lager-, Materialwirtschaft und Logistik ist die Palette möglicher Beförderungen noch deutlich größer. Hier kann der Weg zum Disponenten oder Leiter der Lagerwirtschaft führen, zum Leiter für Logistik oder Leiter für Materialwirtschaft. Auch die Stelle des Supply Chain Managers lässt sich mit der Weiterbildung zum Fachkaufmann für Einkauf und Logistik schrittweise erobern.

Wichtig: Der Fachkaufmann für Einkauf und Logistik trägt maßgeblich zum Erfolg des gesamten Unternehmens bei und ist für die Wettbewerbsfähigkeit der Firma mit verantwortlich. Es sind seine Entscheidungen, die den sicheren Materialfluss im Unternehmen wahren oder stören können. Die Weiterbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik, Einkauf oder Auftragsmanagement ist über verschiedene Anbieter möglich.

Karrierechancen in der Materialwirtschaft

Im Rahmen der Materialwirtschaft werden alle materialbezogenen Funktionen in einer Firma verwaltet. Das heißt, dass die nötigen Materialien in der richtigen Menge, zur passenden Zeit und am gewünschten Ort zur Verfügung stehen müssen. Was so einfach klingt, ist Sache eines Fachmanns, der als Fachkaufmann für Einkauf und Logistik bzw. als Fachkraft für Materialwirtschaft entsprechend tätig wird. Die Weiterbildung in verschiedenen Fachbereichen ist als Präsenzschulung zum Beispiel bei der IHK möglich, kann aber auch einfacher über das Training eines Bildungsinstituts und hier per Onlinekurs durchgeführt werden.

Welche Themen bietet die Weiterbildung?

Wichtiges Plus der Weiterbildung: Teilnehmer verbessern mit der erfolgreichen Prüfung bzw. mit dem Erwerb des jeweiligen Zertifikats ihre Jobchancen erheblich und können im gleichen Unternehmen auf höhere Positionen, die besser bezahlt sind, wechseln. Oder sie gehen in ein ganz anderes Unternehmen und bekommen hier dank der vorhandenen Weiterbildung ein höheres Einstiegsgehalt auf der gewünschten Position.

Themen für Weiterbildungen für den Fachkaufmann für Einkauf und Logistik sind zum Beispiel:

  • Außenhandel und Internationale Wirtschaftsbeziehungen
  • Lagermanagement
  • Green Logistics
  • Automatisierung und Vernetzung logistischer Prozesse
  • E-Freight
  • Mobile Warehousing

Auch Weiterbildungen im Bereich Personalwesen und Marketing sind möglich, um das eigene Know-how zu verbessern und mögliche Aufstiegschancen nutzen zu können. Wer nach der Weiterbildung zum Fachkaufmann für Einkauf und Logistik noch studieren möchte, kann beispielsweise Betriebswirtschaftslehre, Business Administration, Verkehrsbetriebswirtschaft oder Industriebetriebswirtschaft belegen.

Wer als Fachkaufmann für Einkauf und Logistik aufsteigen will, muss in seine Karriere investieren. (Foto: Shutterstock - Chaay_Tee)

Wer als Fachkaufmann für Einkauf und Logistik aufsteigen will, muss in seine Karriere investieren. (Foto: Shutterstock-Chaay_Tee)

Was kostet die Weiterbildung?

Höhere Gehälter und bessere Positionen im Unternehmen stehen nur denjenigen offen, die die geforderten Qualifikationen mitbringen. Diese wiederum sind durch eine Weiterbildung zu erwerben, die sich als Invest in den eigenen beruflichen Erfolg darstellt. Die Kosten dafür müssen jedoch selbst getragen werden, wenn nicht der Arbeitgeber diese übernimmt oder wenigstens einen Teil dazugibt.

Rund 3000 Euro kostet ein entsprechender Lehrgang, wobei die Prüfungsgebühren schon inkludiert sind. Die Kosten für eine Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer variieren, meist liegen sie aber zwischen 300 und 400 Euro. Es ist daher durchaus empfehlenswert, die Prüfung im ersten Anlauf zu schaffen, denn auch wenn die Kosten für einen zweiten Versuch, die Prüfung zu meistern, niedriger liegen, sind sie dennoch nicht gleich null.

Gibt es Fördermöglichkeiten?

Es ist jedoch möglich, eine Förderung zur Weiterbildung zu beantragen. Zum einen können die Kosten als berufsbedingte Kosten von der Steuer abgesetzt werden. Hier werden die entsprechenden Kosten und Gebühren bei den Werbungskosten eingetragen.

Wichtig ist dafür aber, dass es sich um eine tatsächliche Weiterbildung handeln muss, die das eigene berufliche Fortkommen sichert. Wer berufsfremde Kosten absetzen will, scheitert meist an den Finanzbeamten (ein Bäcker wird keine Kosten für die Weiterbildung zum Fachkaufmann für Einkauf und Logistik absetzen können, wenn er nicht gerade in einer Großbäckerei tätig ist).

Eine andere Variante der Förderung ist die Nutzung von Fördertöpfen: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dabei eine Anlaufstelle dar, hier wird das sogenannte Meister-BAföG offeriert. Auch die Stiftung Begabtenförderung bietet unter bestimmten Voraussetzungen eine finanzielle Unterstützung für die Weiterbildung an.

Rechnet sich das überhaupt?

Doch auch wenn die Kosten gänzlich aus eigener Tasche getragen werden müssen, rentiert sich die Ausgabe. Durch die berufliche Fortbildung ist ein höheres Einkommen möglich, was meist schon innerhalb eines Jahres die Amortisation der Weiterbildungskosten bedeutet. Außerdem ist es je nach Anbieter möglich, die Kosten in Raten zu zahlen, sodass nicht der gesamte Betrag auf einmal zu begleichen ist.

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