Die verschiedenen Wege zum Ziel

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Heutzutage fahren viele junge Leute, was ihren Karriereweg angeht, wie auf Schienen. Der einzige Weg, erfolgreich zu werden, so scheint es, führt über das Gymnasium bzw. die integrierte Gesamtschule. Anschließend erfolgt dann das Studium, das den Kick für die Karriere gibt.

Doch ist dies wirklich die einzige Methode, um erfolgreich zu werden? Und falls nein, welche anderen Wege gibt es zum Erfolg? Auf welche Art und Weise kann man Erfolge erzielen und sich dabei selbst treu bleiben? Dieser Frage gehen wir in diesem Artikel nach.

Die erste Frage: Was ist Erfolg?

Die erste Frage ist natürlich die, was Erfolg überhaupt ist. Früher, besonders in den Jahren nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und während des Wirtschaftswunders, gab es hiervon eine ganz klare Vorstellung: Möglichst viel arbeiten und Geld verdienen, um sich eine Existenz aufzubauen und der Familie etwas zu bieten.

Hier gab es auch noch eine ganz klare Rollenverteilung zwischen Mann und Frau: Während die Frau sich um die Erziehung der Kinder kümmern sollte, war der Mann dafür verantwortlich, die finanziellen Ressourcen für die Versorgung der Familie bereitzustellen. Diese Rollenverteilung sollte sich auch hartnäckig über die nächsten Jahrzehnte konservieren – und tut dies in manchen Köpfen übrigens bis heute. Umso bemerkenswerter, dass dies für die Karriere auch gilt.

Dabei scheint allmählich ein Umdenken stattzufinden. Besonders die Generation Y hat eine ganz andere Auffassung von Erfolg als die rein berufliche. Es geht nicht mehr nur um die Frage, ob man ein eigenes Haus, einen eigenen Wagen und einen passenden Garten besitzt, sondern vielmehr um Selbstverwirklichung. Diese kann aber die verschiedensten Formen annehmen. Viele Menschen entscheiden sich zum Beispiel ganz bewusst, auf Reisen vom Laptop aus zu arbeiten oder machen sich mit einer Geschäftsidee in einem Startup-Unternehmen komplett selbstständig.

Heutzutage fahren viele junge Leute, was ihren Karriereweg angeht, wie auf Schienen. Der einzige Weg, erfolgreich zu werden, so scheint es, führt über das Gymnasium bzw. die integrierte Gesamtschule. (#01)

Heutzutage fahren viele junge Leute, was ihren Karriereweg angeht, wie auf Schienen. Der einzige Weg, erfolgreich zu werden, so scheint es, führt über das Gymnasium bzw. die integrierte Gesamtschule. (#01)

Irgendwann möchten die meisten Menschen zudem eine Familie gründen. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, ob man, anders als dies beim klassischen Familienmodell mit dem in Vollzeit werktätigen Vater der Fall ist, nicht etwas mehr Zeit mit den eigenen Kindern verbringen möchte. Gerade vor diesem Hintergrund fordern viele Menschen die Reduzierung der Arbeitszeit und damit einhergehend flexiblere Modelle für die Lebensgestaltung.

Work-Life-Balance ist in diesem Zusammenhang ein ganz wichtiges Stichwort. Geld allein ist es nicht, das die jungen Menschen heute antreibt. Neben der Familienplanung und der Freizeitgestaltung ist es jedoch oft noch ein anderer Faktor, der die Menschen heutzutage bewegt. Für sie spielt die Zufriedenheit im Beruf eine zentrale Rolle – sie wollen keine hochdotierten Posten besetzen, die sie aber zugleich unzufrieden machen. Stattdessen geben sie sich auch mit etwas geringeren Löhnen zufrieden, wenn die Jobs sie dabei aber zufriedener machen.

Man sollte sich definitiv nicht zu abhängig von anderen Erfolgsdefinitionen als von der eigenen machen. Das Prestige, das man bei anderen Menschen genießen mag, kann nicht mit dem Gefühl eigener Zufriedenheit mithalten. Denn die Maßstäbe anderer Menschen sollte man nicht permanent an sich selbst anlegen.

Ist das Abitur notwendig?

Doch ist für diese verschiedenen Herangehensweisen Abitur überhaupt notwendig? Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Stattdessen aber verschiedene Perspektiven, auf die es sich einzulassen gilt. Denn objektiv ist zu konstatieren, dass mittlerweile knapp mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs mit dem Abitur abschließt – was bedeutet, dass auf diese Weise ein neuer Standard gesetzt wird. Ursprünglich war das dreigliedrige Schulsystem ja pyramidal gedacht.

Das bedeutet: Die meisten Schülerinnen und Schüler machten entweder Haupt- oder Realschulabschlüsse, während die Gymnasiasten den geringsten prozentualen Anteil stellten und studieren sollten.

Da dieser Idealfall aber nicht mehr so eintritt, hat sich auch der Arbeitsmarkt verändert. Je mehr Abiturientinnen und Abiturienten die Schulen produzieren, umso mehr Firmen können das Abitur als Grundbedingung für Ausbildungsplätze verlangen. Und damit ist die größte Schwierigkeit der Menschen, die das Abitur nicht machen, auch schon benannt: Wenn immer mehr Unternehmen auf einen großen Pool an Abiturienten zurückgreifen können, werden sie dies aller Voraussetzung nach auch tun – unabhängig davon, ob Abiturienten nun faktisch tatsächlich die besseren Qualifikationen mitbringen.

Nichtsdestotrotz gibt es auch genügend andere Möglichkeiten – so etwa die, stattdessen erst einmal auf der Realschule anzufangen und dann nach einem Ausbildungsplatz zu suchen. Finden die Leute anschließend keinen adäquaten Platz, können sie das Abitur immer noch nachholen.

Die erste Frage ist natürlich die, was Erfolg überhaupt ist. Früher, besonders in den Jahren nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und während des Wirtschaftswunders, gab es hiervon eine ganz klare Vorstellung. (#02)

Die erste Frage ist natürlich die, was Erfolg überhaupt ist. Früher, besonders in den Jahren nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und während des Wirtschaftswunders, gab es hiervon eine ganz klare Vorstellung. (#02)

Weiterqualifikation ist der Schlüssel für die Zukunft

Um beruflich erfolgreich und flexibel zu sein, sind Weiterqualifikationen unausweichlich. Egal, ob es dabei um allgemeine Qualifikationen geht, oder um solche, die nur für das eigene Fach relevant sind – sie stellen einen großen Vorteil dar, wenn es um den eigenen Karriereweg geht. Denn auch, wenn man Erfolg für sich persönlich nicht so definiert, dass man die allergrößte Karriere anstrebt, ist Geld nun einmal die finanzielle Grundlage für unsere Existenz.

An der Entwicklung hin zu immer größeren Abiturjahrgängen ist schon zu sehen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes immer bessere Qualifikationen brauchen. Aus diesem Grunde hat man gar keine andere Wahl, als up to date zu bleiben.

Durststrecken aushalten

Es gehört allerdings auch dazu, dass man in der Lage und willens ist, Durststrecken auszuhalten. Erfolg wird den wenigsten Menschen in die Wiege gelegt, und oftmals müssen wir harte Durststrecken durchleben, bevor wir die ersten Resultate sehen. Das gehört dazu, und doch gibt es einige Möglichkeiten, Durststrecken auszugleichen. So kosten die bereits angesprochenen Weiterqualifizierungsmaßnahmen oftmals eine ganze Stange Geld – das nicht alle von Hause aus haben.

Dann können sie sich entscheiden, Kredite aufzunehmen und so die Verschuldungsgefahr zu steigern. Allerdings ist natürlich auch die Aufnahme von Nebenjobs möglich mit denen man sich etwas dazu verdient. Die Optionen sind hier nahezu zahllos – nur passen sollten sie auf jeden Fall zur eigenen Persönlichkeit. Ohne Fleiß allerdings wird man nicht viel reißen: Disziplin und Leistungsbereitschaft sollten im Fokus stehen.

Eine ganz wesentliche und große Triebfeder, die man für so gut wie jedes Ziel haben muss, ist eine lang anhaltende Motivation. (#03)

Eine ganz wesentliche und große Triebfeder, die man für so gut wie jedes Ziel haben muss, ist eine lang anhaltende Motivation. (#03)

Motivation als Motor

Eine ganz wesentliche und große Triebfeder, die man für so gut wie jedes Ziel haben muss, ist eine lang anhaltende Motivation. Motiviert zu bleiben ist allerdings gar nicht immer so einfach. Schließlich muss man nicht nur die bereits angesprochenen Durststrecken überwinden, sondern stets Leistung bringen – das ist gar nicht leicht.

Aus diesem Grund gilt für Sport wie für die Karriere: Drei Arten von Zielen setzen und anschließend verfolgen.

  1. Nahziele:
    Nahziele sind die Ziele, die man in einer relativ kurzen Zeitspanne erreichen kann. Nehmen wir ein Nahziel aus dem Sport als anschauliches Beispiel: In zwei Wochen möchte ich drei Klimmzüge mehr schaffen.
  2. Mittelfristige Ziele:
    Mittelfristige Ziele schafft man etwa in zwei bis drei Monaten – sie zeigen bereits perspektivisch, wohin die Reise geht, sind aber noch nicht so fern, dass man sie in einer realistischen Zeitspanne bewältigen kann. Sie tragen zusätzlich zur Motivation bei, indem sie sich mit etwas Durchhaltevermögen realisieren lassen. Ein Beispiel: Ich möchte in drei Monaten fünf Kilo abgenommen haben.
  3. Langfristige Ziele:
    Ohne langfristige Ziele braucht man natürlich auch keine Nahziele und keine mittelfristigen. Denn das Fernziel ist das große Finale und stellt die Erfüllung unserer Wünsche dar. Sie können sich über jeden beliebigen, langfristigen Zeitraum erstrecken und müssen nicht realistisch sein – dafür sind schließlich die anderen Kategorien da. Ganz wichtig ist aber, dass man sich diese Fernziele visualisiert, und sich vorstellt, wie es sein wird, wenn sie Wirklichkeit geworden sind.

Kreativ sein

Kreativität ist eine ganz wichtige Komponente für individuellen Erfolg. Wie will man erfolgreich sein, wenn man nicht in der Lage ist, die eigene Vorstellungskraft anzuregen? Alle großen Firmen hatten Gründer, die mit einer Vision angetreten sind – egal, wie verrückt diese im ersten Moment klangen, sie wurden Realität. Auch junge Startup-Gründerinnen und –Gründer sind in der Tat stets gefragt, wenn es darum geht, ihre Ideen zu präsentieren.

Das ist für sie schon aus rein marktwirtschaftlichen Gründen bitter nötig, denn ohne einen Businessplan inklusiven guten Konzepten für das eigene Geschäftsmodell würden wohl nur die wenigsten Banken geliehenes Geld zur Verfügung stellen.

Kreativität ist sowieso in jeder Lebenslage gefragt – schließlich ist Problemlösung eine der Kompetenzen, auf die keiner von uns verzichten kann. Ständig begegnen wir Kleinigkeiten, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen und für die es nicht unbedingt eine konventionelle Lösung gibt.

Eine immer wiederkehrende Frage ist die danach, ob man das eigene Hobby zum Beruf machen sollte. Auch hier handelt es sich um eine eher ambivalente Angelegenheit. (#04)

Eine immer wiederkehrende Frage ist die danach, ob man das eigene Hobby zum Beruf machen sollte. Auch hier handelt es sich um eine eher ambivalente Angelegenheit. (#04)

Das Hobby zum Beruf machen?

Eine immer wiederkehrende Frage ist die danach, ob man das eigene Hobby zum Beruf machen sollte. Auch hier handelt es sich um eine eher ambivalente Angelegenheit. Klar ist, dass viele Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer ihre Hobbies zum Beruf gemacht haben, gerade in den digitalen Bereichen. Auf der anderen Seite muss aber klar sein, dass dieses Vorgehen auch eine nachteilhafte Wirkung hat.

Schließlich ist es so, dass ein zum Beruf gemachtes Hobby kein Hobby mehr ist – für die Freizeitbeschäftigung fällt es auch so weg.
Gleichzeitig hat man also eine Freizeitbeschäftigung weniger, aber einen Beruf mehr, den man mit Leidenschaft ausüben kann. Hierbei handelt es sich um eine Abwägungsfrage, die jeder Mensch individuell für sich selbst klären muss.

Privat- und Berufsleben in Einklang bringen

Ohne den Einklang von Berufs- und Privatleben ist es schwierig, langfristig erfolgreich zu sein. Denn wer den einen oder anderen Part zu lange vernachlässigt, wird langfristig erhebliche Nachteile erleiden. Natürlich gehören Überstunden in Ausbildung, Studium und Büro mal dazu, doch sollten sie auf keinen Fall überhand nehmen. Chronische Überstunden führen schnell zu allen negativen Stresserscheinungen, die man sich so vorstellen kann, zum Beispiel zu Burnout-Erkrankungen oder Depressionen. Wer das Privatleben hingegen zu sehr in den Fokus steht, kann schnell Probleme bei der Arbeit bekommen – der richtige Mix ist also hier das Optimum.

Wo dieser liegt, sprich bei wie vielen Stunden Arbeit und bei wie vielen Stunden Freizeit pro Woche, kann man freilich nicht pauschal sagen. Das ist ganz individuell und hängt in einem erheblichen Umfang davon ab, wie viel Stress man bei der Arbeit hat. Ist die eigene Arbeit oder Ausbildung psychisch oder physisch sehr anstrengend, wird man aller Wahrscheinlichkeit mehr Zeit zur Regeneration und für sich selbst haben als bei einem eher entspannten Job.

Gleichzeitig ist Freizeit nicht unbedingt eine entspannende Angelegenheit, sondern hängt sehr stark vom persönlichen Umfeld ab. Hat man kaum Freunde und keine stabile Partnerschaft, kann es sein, dass man dort zusätzlichen Stress erleidet. In diesem Fall kann es wieder besser sein, mehr zu arbeiten.

 Chronische Überstunden führen schnell zu allen negativen Stresserscheinungen, die man sich so vorstellen kann, zum Beispiel zu Burnout-Erkrankungen oder Depressionen. Wer das Privatleben hingegen zu sehr in den Fokus steht, kann schnell Probleme bei der Arbeit bekommen – der richtige Mix ist also hier das Optimum. (#05)

Chronische Überstunden führen schnell zu allen negativen Stresserscheinungen, die man sich so vorstellen kann, zum Beispiel zu Burnout-Erkrankungen oder Depressionen. Wer das Privatleben hingegen zu sehr in den Fokus steht, kann schnell Probleme bei der Arbeit bekommen – der richtige Mix ist also hier das Optimum. (#05)

Fazit

Insgesamt gibt es also viele Möglichkeiten, erfolgreich zu werden, wenn man einige prinzipielle Vorgaben beachtet. Dabei ist Erfolg letztlich individuell definiert und entsprechend unterschiedlich verlaufen auch die Wege dorthin. Mit den vorgestellten Charaktereigenschaften und durchaus trainierbaren Einstellungen wird man allerdings sicherlich weit kommen!


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