Unterschiede zwischen ADS und ADHS: typische Symptome und warum die Erkennung wichtig ist

Zappelige Kinder“ ist ein informeller Ausdruck für Kinder, die oft als unruhig oder überaktiv wahrgenommen werden. Diese Unruhe kann ein Symptom von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) sein, einer neurologischen Entwicklungsstörung, die sich durch Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und übermäßiger Aktivität auszeichnet. Es kommt jedoch häufig vor, dass Kindern fälschlicherweise ADHS unterstellt wird, obwohl sie nicht hyperaktiv sind. Stattdessen leiden sie möglicherweise unter ADS. Obwohl die Unterschiede zwischen ADS und ADHS nicht enorm sind, sind sie dennoch entscheidend für Diagnose und Therapie.

Unterschied ADS und ADHS: keine wesentlichen Differenzen Subtypen der ADHS

Unterschied ADS und ADHS: keine wesentlichen Differenzen

Schätzungen gehen davon aus, dass rund fünf Prozent aller Erwachsenen von ADHS betroffen sind oder unter ADS leiden. Häufig bleibt zudem eine ADS zurück, wenn der betroffene Mensch als Kind unter ADHS gelitten hat. Wesentliche Unterschiede zwischen beiden Störungsbildern gibt es nicht, dennoch wird ADS häufig als „abgemilderte Form“ von ADHS beschrieben. Kinder, die unter ADS leiden, sind meist nur verträumt, sie sind jedoch nicht zappelig oder zeigen unkontrollierte Gefühlsausbrüche.

Beiden Erkrankungen gemeinsam ist, dass sie sich bereits in der Kindheit zeigen und hier mit Verhaltensauffälligkeiten einhergehen. Sie sind in den verschiedenen Alltagsbereichen zu erkennen. Kinder, die von ADS oder ADHS betroffen sind, können sich oft schwer konzentrieren und lassen sich leicht ablenken.

Sie haben keine Ausdauer bei der Bewältigung von Aufgaben und leiden oft unter Stimmungsschwankungen. Zudem können sie mit Belastungssituationen schwerer umgehen und gelten als nicht stressresistent. Vielfach handeln die Kinder und Jugendliche impulsiv.

Diagnostisch gesehen zählt ADHS zu den hyperkinetischen Störungen, das heißt zu Störungen, die mit einem Übermaß an Aktivität einhergehen. Betroffene können sich nicht regulieren und fallen durch ihre überschießende Aktivität auf.

Sie fühlen sich innerlich unruhig und getrieben, sind übererregt und haben das Gefühl, sich ständig bewegen zu müssen.

Das kann besonders in der Schule zu Problemen führen, denn eine Unterrichtsstunde ist für diese Kinder häufig zu lang. Sie beginnen, mit den Fingern zu trommeln, wippen mit den Füßen oder zeigen anderweitig, dass sie nicht mehr still sitzen können.

Häufig stehen die Kinder auf, was besonders in der Schule zu Problemen führt. Manche Betroffene steigen sogar auf den Tisch oder verkriechen sich darunter. Typische Sanktionsmaßnahmen wie der Ausschluss aus dem Unterricht fruchten nicht.

Subtypen der ADHS

Eine ADHS kann in verschiedene Subtypen unterteilt werden:

vorwiegend unaufmerksamer Typus
vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typus
Mischtypus aus 1 und 2

Video: Was ist der Unterschied zwischen ADS und ADHS | welche ADHS Typen gibt es?

Kinder und Erwachsene, die unter ADS leiden, werden fast immer dem 1. Typus zugeordnet und zeichnen sich durch eine mangelhafte Aufmerksamkeit aus. Eine ADHS kann dennoch vorliegen, wenn die Hyperaktivität leicht in den Hintergrund tritt und eben nicht die dominierende Eigenschaft ist. Ärzte gehen davon aus, dass ADS und ADHS fließend ineinander übergehen, was eine konkrete Abgrenzung mitunter schwierig werden lässt.

Ist ein Kind nur unaufmerksam und nicht hyperaktiv, wird eine ADS im Kindesalter häufig nicht erkannt. Das ist für Betroffene schwer, denn ihnen wird häufig nur bloße Tagträumerei und „Nichtwollen“ unterstellt. Dabei haben es die Kinder nicht selbst in der Hand, wie sie sich verhalten wollen.

Sie können sich die größte Mühe geben, sind jedoch ohne Hilfe von außen meist nicht imstande, die Symptome der ADS (und der ADHS) zu unterdrücken. Das baut einen Leidensdruck auf, der zu weiteren psychischen Problemen führen kann.