Tipps und Strategien für die Gehaltsverhandlung

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Es ist eines der Kernelemente eines jeden Vorstellungsgespräches: Früher oder später taucht immer die Frage nach den persönlichen Gehaltsvorstellungen auf. Da eine Anhebung des Gehalts im Nachhinein oftmals schwierig ist, empfiehlt es sich, bereits an dieser Stelle keinerlei Fehler zu begehen. Die folgenden Zeilen verraten deshalb, wie man sich selbst ins beste Licht rückt und seine Wünsche durchsetzt.

Das Gehalt ist bei einem Arbeitsvertrag in der Regel frei verhandelbar

Betrug bei Jobangeboten funktioniert im Rahmen eines Kreislaufes (#02)

Infografik: Betrug bei Jobangeboten funktioniert im Rahmen eines Kreislaufes. Infografikquelle: karrierepropeller.de

Wer eine neue Arbeitsstelle antritt oder sich zum ersten Mal um eine Einstellung bemüht, legt in der Regel großen Wert auf das gezahlte Gehalt. Von vornherein sollte man sich deshalb Gedanken darüber machen, was der Durchschnittslohn in der Branche ist. Leider kommt es in letzter Zeit öfters zu Fake-Jobangeboten, die mit einem überdurchschnittlichen Gehalt anlocken. Deshalb sollte die Stellenanzeige auf Validität genauestens überprüft werden.

Doch dies ist oftmals gar nicht so einfach:

Stellenangebot Aufbau Unterschiede
Fake Sieht echt aus, Aufbau ist formal Illegale Tätigkeiten, Schwarzarbeit
Echt Nennung Ansprechpartner und Arbeitnehmerprofil Seriöse Arbeit mit adäquater Vergütung

 

Verläuft die Gehaltsverhandlung erfolgreich, können am Ende beide Seiten zufrieden sein. (#01)

Verläuft die Gehaltsverhandlung erfolgreich, können am Ende beide Seiten zufrieden sein. (#01)

Stellenangebot Aufbau Unterschiede

Das Perfide an falschen Jobangeboten ist, dass diese nur selten auf den ersten Blick als solche erkennbar sind. Bewirbt man sich hingegen auf ein seriöses Jobangebot, so sollte man wissen, dass das Gehalt bei einem Arbeitsvertrag in der Regel immer frei verhandelbar ist.

Dies gilt jedoch nur für den Fall, dass kein Tarifvertrag bindend ist. Maßgeblich in solchen Fällen sind somit das persönliche Verhandlungsgeschick und die eigenen Qualifikationen.

Die ausgiebige Vorbereitung ist bei einer Gehaltsverhandlung wichtig

Wer sich zu Hause optimal vorbereitet, kann guten Gewissens in die Gehaltsverhandlung einsteigen.

Wer sich zu Hause optimal vorbereitet, kann guten Gewissens in die Gehaltsverhandlung einsteigen.(#02)

Häufig unterschätzt wird bei dem Thema der Gehaltsverhandlung, welch große Wichtigkeit der umfangreichen Vorbereitung zukommt. Hierbei sind verschiedene Elemente zu beachten:

  1. Im ersten Schritt sollte festgelegt werden, was das eigentliche Ziel der Verhandlung ist
  2. Im Rahmen dessen sollte man sich darüber Gedanken machen, wie hoch das Wunschgehalt ausfallen und welche Untergrenze auf keinen Fall unterschritten werden sollte
  3. Außerdem sollte man auf dem Schirm haben, mit welchen Argumenten man seinen persönlichen Gehaltswunsch untermauern kann

Ohne direkt am Anfang das eigentliche Ziel definiert zu haben, ist jede noch so gut geführte Gehaltsverhandlung zum Scheitern verurteilt. Dies liegt daran, dass in einem solchen Fall die persönlichen Bedürfnisse zu kurz kommen. Das meiste Gewicht kommt in diesem Zusammenhang aber sicherlich dem dritten Aspekt zu. Häufig scheitern Gehaltsverhandlungen nämlich auch daran, dass der künftige Arbeitnehmer nicht weiß, wie er seinen Gehaltswunsch bestärken kann.

Hierüber sollte man jedoch immer Bescheid wissen, denn der Chef will davon überzeugt werden, dass der Bewerber sein Geld auch wert ist. Wer nun davon ausgeht, dass im persönlichen Lebenslauf ohnehin alle relevanten Informationen enthalten sind, irrt ebenso. Einstellen sollte man sich deshalb darauf, dass kritische Rückfragen auftreten können.

Eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung erfordert ein taktisches Vorgehen

Als künftiger Arbeitnehmer sollte man sich nicht durch die Autorität des Chefs unterkriegen lassen. (#03)

Als künftiger Arbeitnehmer sollte man sich nicht durch die Autorität des Chefs unterkriegen lassen. (#03)

Doch selbst wenn man sich optimal vorbereitet hat, sollte man nicht davon ausgehen, dass die eigentliche Gehaltsverhandlung ein Kinderspiel wird. Während sich Erfahrung in diesem Bereich auf jeden Fall auszahlt, können leider nicht alle Personen hierauf zurückgreifen. Deshalb ist ein taktisches Vorgehen angezeigt. Gemeint ist damit insbesondere, beispielsweise nicht zu hoch in die Gehaltsverhandlung einzusteigen.

Dies motiviert Vorgesetzte nämlich in der Regel dazu, den Gehaltswunsch sofort als illusorisch abzutun. Gleichermaßen ist es aber auch nicht ratsam, eine zu niedrige Vorstellung zu äußern.

Abhängig davon, ob man bereits länger im Betrieb ist oder sich auf eine neue Stelle bewirbt, gestaltet sich die Gehaltsverhandlung unterschiedlich:

  1. Im ersten Falle wendet man sich am besten an seinen direkten Vorgesetzten
  2. Bei der zweiten Alternative findet das Gespräch ohnehin direkt mit dem Firmenchef statt

Um in der Verhandlung selbst ein optimales Ergebnis erzielen zu können, kann man sich im Vorfeld auch ein wenig mit dem Unternehmen beschäftigen. Hierbei sollte man zum Beispiel die wirtschaftliche Lage genauso berücksichtigen wie die Größe der Firma als solches. Hat man sich auf diese Art und Weise eine solide Wissensbasis geschaffen, so ist es im Nachhinein auch einfacher, mit dem Chef einen gemeinsamen Konsens zu finden.

Video: Die Durchsetzung der eigenen Forderungen bedarf der Konsequenz

Ein beliebter Fehler bei künftigen Arbeitnehmern ist es, dass diese im Rahmen einer Gehaltsverhandlung nur allzu schnell von ihren eigenen Forderungen abweichen. Es ist jedoch bei derartigen Gesprächen wichtig, seinen eigenen Standpunkt mit Nachdruck zu vertreten. Dies signalisiert dem Chef nicht nur Willenskraft, sondern erhöht darüber hinaus auch die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg.

Natürlich gelten für die Gehaltsverhandlung auch einige Basics, die man stets beachten sollte:

  1. Nicht ratsam ist es, sich vom Chef provozieren zu lassen
  2. Ebenso sollte man dies allerdings auch nicht mit dem Chef tun
  3. Selbstbewusstsein ist eine der Kerneigenschaften für Erfolg
  4. Gegebenenfalls lassen sich auch Kompromisse schließen

Eines der Hauptprobleme ist, dass sich Arbeitnehmer bei einer Gehaltsverhandlung grundsätzlich immer in der schlechteren Ausgangsposition befinden. Praktisch sieht es nicht nur so aus, dass der Chef wesentlich häufiger derartige Gespräche führt, sondern auch derjenige ist, von dem etwas verlangt wird. Mitunter ist es empfehlenswert, einen seichten Einstieg in die Thematik zu wählen. Dies kann etwa über eine Frage nach der Einschätzung zur persönlichen Arbeitsleistung gelingen.

Ein gutes Argument ist oftmals, dem Chef vor Augen zu führen, dass eine Gehaltserhöhung kostengünstiger ist, als einen neuen Arbeitnehmer zu finden und hierbei auch Überstunden anzusprechen. Dies trifft natürlich nur dann zu, wenn die eigenen Gehaltsvorstellungen nicht völlig an der Realität vorbeigehen.


Bildnachweis:©Shutterstock #01: marvent-#02:Roman Samborskyi -#03: Antonio Guillem

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