Der Wiedereinstieg mit Zukunft bietet Frauen, Familien und für die Gesellschaft interessante Perspektiven und Chancen. Dazu muss man sich zunächst die Vorteile vor Augen führen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Überblick über Vorteile des Wiedereinstiegs für die Zukunft
Wenn Eltern eine Babypause in Anspruch nehmen, bedeutet das für die Mütter und Väter in der Regel, dass sie noch zwanzig Jahre oder mehr berufstätig sein werden. Das heißt, die berufliche Karriere bietet die Möglichkeit für neue Perspektiven sowie die persönliche wie fachliche Weiterentwicklung. Auch Stichworte wie finanzielle Absicherung und Unabhängigkeit dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden.
Frauen verdienen eigenes Geld
Für den Wiedereinstieg mit Zukunft sind finanzielle Aspekte wichtig. Zum einen verdienen Frauen wieder selbst ihr eigenes Geld. Das ermöglicht mehr Unabhängigkeit, bietet aber auch die Chance auf Rentenansprüche und trägt dazu bei, das Risiko auf Altersarmut zu verringern. Nicht zu unterschätzen ist auch das Selbstwertgefühl, zum Familieneinkommen beizutragen, was auch den Partner entlastet.
Der Blick auf die Rentenansprüche zeigt, dass bei vielen Frauen das geschätzte Alterseinkommen nur noch 50 bis 60 Prozent beträgt, im Vergleich zum Gehalt der gleichaltrigen Männer. Junge Frauen bauen daher auf Alterssicherung durch eine Vollzeitstellen oder eine solide, existenzsichernde Selbstständigkeit. So lässt sich Altersarmut und eine Rente unter dem Existenzminimum vermeiden.
Video: Mutter im Käfig – raus aus der Babypause! Monikas Story EP 1/4
Wiedereinstieg mit Zukunft und persönliche und fachliche Weiterentwicklung
Während der Elternzeit lernen sich Mütter und Väter von einer anderen Seite kennen. Sie entwickeln neue Fähigkeiten, Kompetenzen und neue Interessensfelder kommen dazu. Das schafft eine Kompetenz und einen Erfahrungsschatz, der auch im Beruf wertvoll ist. Viele Arbeitnehmer erhoffen sich vom Arbeitsplatz die Möglichkeit der Weiterentwicklung. Für die Mehrheit der Arbeitnehmer ist zudem der Wunsch nach Selbstverwirklichung ein Hauptmotiv für die Rückkehr in den Beruf. Der Job trägt zum Selbstwertgefühl bei, zudem bringt der Beruf auch viele Herausforderungen mit sich.
Mitgestaltung der Arbeitswelt
Arbeitnehmer, die berufliche Herausforderungen annehmen und sich beruflich positionieren tragen dazu bei, dass in Zukunft der Wiedereinstieg und damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie selbstverständlicher werden. Ein Lebenslauf mit Familienphase verrät auch viele zusätzliche Kompetenzen. Somit rückt das Thema Familienfreundlichkeit bei den Unternehmen in den Fokus. So könnte der Wiedereinstieg in Zukunft in den Unternehmen andere motivieren und alltäglicher werden.
Mehr Zeit durch Dienstleistungen
Der berufliche Wiedereinstieg mit Zukunft ist auch mit der Herausforderung verbunden, Familie und Beruf zu organisieren und die Kinderbetreuung zu planen. Zudem muss der Haushalt organisiert werden. Die anfallenden Aufgaben können innerhalb der Familie neu gewichtet und verteilt werden. So werden Freiräume für die Erwerbstätigkeit geschaffen.
Viele Familien nutzen jedoch noch nicht die Möglichkeit, Hausarbeit und Kinderbetreuung an externe Dienstleister abzugeben. Haushaltshilfen oder ähnliches können hier die Frauen stark entlasten. Erwerbstätige Frauen wissen diese Entlastung zu schätzen und sind eher bereit, Aufgaben abzugeben. Das zeigen auch Umfragen von Frauen vor und nach dem Wiedereinstieg.
Entwicklungschancen für die Partnerschaft
Der Neustart im Beruf, der Familienzuwachs, das bedeutet auch ein Neustart in der Beziehung. Die Aufgabenverteilung in der Familie muss neu geregelt werden. Der Wiedereinstieg mit Zukunft und Perspektive funktioniert nicht ohne die gesamte Familie, denn die Berufstätigkeit der Mutter betrifft auch die ganze Familie. Viele Partner sind bereit, die Partnerin zu unterstützen. Das erfordert jedoch auch Kompromisse und Absprachen.
Wünsche und berufliche Ziele müssen formuliert und abgestimmt werden, um sich gegenseitig unterstützen zu können. Der Wiedereinstieg mit Zukunft bedeutet auch, die private und berufliche Zukunft neu und gemeinsam zu gestalten, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu realisieren.
Familienfreundliche Unternehmen
Zukunftsfähige Unternehmen zeichnen sich durch eine familienfreundliche Firmenpolitik aus. Unternehmen, die den Wiedereinstieg mit Zukunft fördern, unterstützen die Mitarbeiter und profitieren selbst durch gutes Arbeitsklima, mehr Produktivität und zufriedene Mitarbeiter. Zudem trägt eine familienbewusste Firmenpolitik zu einem positiven Image und einer familienfreundlichen Außenwirkung bei.
Der Wiedereinstieg für die Zukunft zeichnet sich aus durch:
- Elternzeitplanung für werdende Mütter und Väter
- Kontaktpflege während der Elternzeit (Teilnahme an Betriebsfeiern, Ausflügen, Informationsaustausch, Geburtstagsgrüße)
- Teilzeit-Angebot
- Hospitation während der Elternzeit
- Qualifizierung und Weiterbildung während der Elternzeit
- Gestaltung des Wiedereinstiegs mit Gesprächen, Zielsetzung und Vorbereitung
Familienbewusste Maßnahmen zeichnen sich durch eine flexible Arbeitszeitgestaltung sowie eine individuelle Gestaltung der Pausenregelung aus. Dazu gehören auch Vorrang beim Urlaub für Familien, Sonderurlaub aus familiären Gründen, flexible Arbeitszeitmodelle mit Teilzeitmodellen oder Job-Sharing. Zudem gibt es Möglichkeiten wie Home-Office bzw. mobile Arbeitsplätze oder Teamarbeit mit eigenverantwortlich organisierten Tätigkeitsbereichen.
Im Bereich der Kinderbetreuung können Unternehmen die Familien unterstützen durch:
- Eltern-Kind-Arbeitszimmern bei kurzfristigem Betreuungsbedarf
- Regelmäßigen Betreuungsangeboten
- Punktuelle betriebliche Kinderbetreuung wie Ferienbetreuung
- Unterstützung bei der Suche nach Betreuungsplätzen
- Zuschüsse zur Kinderbetreuung
Video: Perspektive Wiedereinstieg – Berufsberatung nach der Babypause EP 3/4
Babypause sinnvoll planen
Damit die Babypause für Frauen nicht zur Karrierebremse wird, ist es wichtig, die Babypause sinnvoll zu nutzen und mit dem Vorgesetzten und Kollegen abzustimmen. Statistische Zahlen belegen, dass Kinder ein Karrierekiller sein können. Demnach arbeiten zwei von drei Frauen während der Babypause bzw. in den ersten zwei, drei Lebensjahren des Kindes nicht. Wenn Frauen in Teilzeit zurückkehren, bleiben ihnen unter Umständen Aufstiegschancen verwehrt. Hier sind Frauen auf die Unterstützung der Kollegen und Vorgesetzten angewiesen. Wenn die nicht mitspielen, bleibt es nach der Babypause häufig beim Teilzeit-Job.
Stichwort Zeitsouveränität
Für den Wiedereinstieg mit Zukunft ist es wichtig, dass junge Eltern ihre Zeit souverän, flexibel und selbstbestimmt gestalten können. Die Arbeitswelt der Zukunft ist vor allem durch die zunehmende Digitalisierung geprägt. Das kann man sich auch für den Wiedereinstieg in den Beruf zu Nutze machen.
So gibt es zukunftsträchtige Lösungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zeit für die Familie, Zeit für die Kinder, Zeit den Beruf bzw. den Wiedereinstieg, Zeit für sich, Zeit für die Partnerschaft, all dies wünschen sich die Mütter und Väter in Deutschland für einen erfolgreichen Wiedereinstieg mit Zukunft.
Arbeiten 4.0 und neue Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Der berufliche Wiedereinstieg mit Zukunft gelingt nur, wenn Partner, Kollegen und Vorgesetzte an einem Strang ziehen. Mit Hilfe der Digitalisierung können Arbeitsplätze auch nach Hause verlagert werden, etwa ein oder zwei Mal in der Woche. Das hat zudem den Vorteil, dass Mütter und Väter sich an diesem Tag lange Fahrwege ersparen.
Die Mütter können innovative und professionelle Angebote in Sachen Information und Beratung zum Wiedereinstieg in Anspruch nehmen, um den Wiedereinstieg mit der Bewerbungsphase effizienter und erfolgreicher zu gestalten. Die Erweiterung der Qualifikationen erhöht zudem die Chancen auf den erfolgreichen Neustart im Beruf.
Partnerschaft und Wiedereinstieg mit Zukunft
In der Regel sind es die Frauen, die die Elternzeit nutzen. Auch die Väter können Auszeiten für die Familie nehmen. Immer mehr Familien bauen auf eine gleichmäßig und gerechte Verteilung der Aufgaben im Haushalt und in der Familie und eine ebenso partnerschaftliche Aufteilung der Arbeitszeit. Mit Blick auf die demografische Entwicklung ist dies für Unternehmen zukunftsweisend.
Der Wiedereinstieg mit Zukunft kann dann bedeuten, dass die Mutter erfolgreich zurück im Beruf ist und der Vater mehr Zeit für die Familie hat und mehr Zeit mit den Kindern verbringt, weil beide gleichermaßen eingebunden sind, was etwa Schule und Freizeit der Kinder bedeutet.
Video: Familie und Beruf in Einklang bringen – H. Strack über Möglichkeiten junger Mütter
Wissenswertes zur Elternzeit
Mütter und Väter, die ihr Kind selbst zu Hause betreuen, haben Anspruch auf Elternzeit. Das gilt bis zum Kindesalter von drei Jahren. Eltern, die vor dem 30. Juni 2015 ihr Kind bekommen haben, können mit Zustimmung des Arbeitgebers zwölf Monate Elternzeit nehmen, und zwar zwischen dem dritten und achten Geburtstag des Kindes.
Die Elternzeit ist mit Kündigungsschutz verbunden, der mit der Anmeldung der Elternzeit beginnt. Frühestens ist das acht Wochen vor Beginn möglich. Eine Kündigung ist dann nur in besonderen Fällen möglich.
Die Elternzeit kann innerhalb der ersten drei Lebensjahre des Kindes genommen werden. Mit der Anmeldung müssen sich Eltern auch verbindlich auf den Zeitraum innerhalb von zwei Jahren der Elternzeit festlegen. Die Elternzeit kann dabei von Vater und Mutter auch gleichzeitig in Anspruch genommen werden.
In dieser Zeit ist eine Teilzeitbeschäftigung von bis zu 30 Stunden möglich, das gilt für Unternehmen mit mehr als fünfzehn Mitarbeitern. Nach der Elternzeit haben Eltern Anspruch auf einen gleichwertigen Arbeitsplatz.
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