Materialinnovationen und Funktionsmorphologie beflügeln praxisorientierte Bionikforschung und nachhaltige Materialentwicklung

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Ende Oktober versammelten sich rund hundertfünfzig Teilnehmer – Forschende, Ingenieure sowie Studenten – im ECOMAT der Airportstadt zum jährlich stattfindenden Bionik-Kongress. In insgesamt einundzwanzig Vorträgen und zweiunddreißig Postern wurden aktuelle Entwicklungen präsentiert, die von robotischen Systemen nach Fischvorbild bis zu nachhaltigen Werkstoffen reichen. Diskussionsrunden und Networking-Sessions förderten den interdisziplinären Austausch. Vier Nachwuchswissenschaftler der Hochschule Bremen wurden für ihr Projekt mit einem fünftausend Euro dotierten Preis ausgezeichnet. Materialinnovationen werden systematisch gefördert.

Funktionsmorphologie bis Materialentwicklung: HSB Bionikstudium setzt praxisnahe neue Standards

Mit der Etablierung des interdisziplinären Bionikstudiengangs vor rund zwei Dekaden setzte die Hochschule Bremen einen Meilenstein in der deutschen Hochschullandschaft. Studenten erhalten fundiertes Wissen in biologischer Funktionsmorphologie und nachhaltiger Materialforschung, das sie in technischen Kontexten anwenden. In Laborversuchen und projektbasierten Modulen werden Ideen in funktionsfähige Prototypen übersetzt. Diese praxisnahe Ausbildung fördert innovative Ansätze in Robotik, Filtertechnik und der Entwicklung umweltfreundlicher Werkstoffe. Interdisziplinäre Projekte mit Industrieunternehmen stärken praxisorientierte Kompetenzen nachhaltig erfolgreich.

HSB organisiert Kongress mit 150 Teilnehmern in ECOMAT Airportstadt

Im späten Oktober fanden sich rund 150 Fachleute aus unterschiedlichsten Disziplinen im ECOMAT der Airportstadt ein, um den jährlichen Bionik-Kongress zu besuchen. Das Bionik-Innovations-Centrum B-I-C der Hochschule Bremen veranstaltete diese Fachkonferenz in enger Kooperation mit der Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik sowie dem Netzwerk BIOKON. In kollegialer Atmosphäre förderten moderierte Panels, Posterbeiträge und Netzwerktreffen den fachlichen Austausch zwischen Forschung und industrieller Praxis. Abendliche Diskussionsrunden vertieften komplexe bionische Konzepte effektiv.

Expertinnen und Experten diskutieren Materialinnovationen und Durchbrüche in Bionik

Innerhalb von 21 Fachvorträgen und 32 wissenschaftlichen Plakaten wurden unterschiedlichste bionische und technische Entwicklungen vorgestellt. Im Zentrum standen Erkenntnisse zur pflanzlichen Funktionsmorphologie, Designprinzipien für robotische Schwimmroboter basierend auf Fischanatomie sowie neuartige, ressourcenschonende Materialien. Weiterhin zeigte ein Themenblock Anwendungsbeispiele zur Computational Fluid Dynamics, um komplexe Strömungsvorgänge zu simulieren. Die Darbietungen verbanden theoretische Erläuterungen mit praktischen Demonstrationen und eröffneten neue Perspektiven für interdisziplinäre Forschungskooperationen. Auf Basis modernster Messtechniken und anschaulicher, effizienter Simulationswerkzeuge.

HSB-Studenten entwickeln nachhaltigen, bionisch optimierten Wal-Filterprototyp für effektive Durchfluss-Aquakultursysteme

Die Auszeichnung mit dem Bionik Award honoriert in diesem Jahr das Team um Philipp Reh, Oskar Glenz, Ina Hainer und Timon Vorwig von der Hochschule Bremen. Ihr Projekt umfasst einen Prototyp eines bionisch optimierten Filters, der auf dem natürlichen Nahrungsfiltermechanismus des Grönlandwals basiert und für Durchfluss-Aquakulturen konzipiert wurde. Die Jury hob das innovative Design, die praxisnahe Umsetzung in Form eines Demonstrators sowie die realistische Markteinführungschance hervor. Diese Entwicklung stärkt die Verbindung zwischen biologischer Inspiration und industrieller Anwendung.

Evolutionäre Algorithmen und CFD-Poster erhalten renommierten GTBB Jury-Preis ausgezeichnet

Auf dem Symposium wurden herausragende Beiträge prämiert: Der Jurypreis der GTBB ging an das Team von Kristina Schreiber, Alex Horne und Assoc. Prof. Dr. Eize Stamhuis von der Universität Groningen für ein eindrucksvollen Poster, das evolutionäre Algorithmen und Computational Fluid Dynamics kombiniert, um Strömungsmuster in biologischen Systemen realistisch darzustellen. Der Publikumspreis zeichnete parallel das biomimetische Tag-Attachment von Vera Hörger, Prof. Dr. Susanna Labisch und Prof. Dr. Jan-Henning Dirks (HSB) aus.

BMBF und weitere Partner ermöglichen interdisziplinären Dialog und Technologietransfer

Anlässlich des Abschlussberichts zur Fördermaßnahme „Biologisierung der Technik“, heute bekannt als BMFTR, richtete Prof. Dr. Antonia Kesel ihren Dank an Airbus Operations GmbH, CTC GmbH als Airbus-Tochter, das Land Bremen, die Wirtschaftsförderung Bremen sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die bereitgestellten Ressourcen stärken die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Biologen, Ingenieuren und Materialwissenschaftlern, fördern den direkten, zielgerichteten Wissenstransfer in industrielle Entwicklungsprozesse und ebnen den Weg für nachhaltige, effiziente und praxisnahe Produktinnovationen.

Industrie und Politik fördern Bionik-Studium und effizienten praxisorientierten Technologietransfer

Im Bionik-Studiengang an der HSB lernen Studenten, wie natürliche Funktionsprinzipien beispielsweise in der Fluidmechanik mittels Computational Fluid Dynamics analysiert und in technische Systeme integriert werden. Der begleitende Kongress ermöglicht praxisgerechte Demonstrationen, darunter den Grönlandwal-inspirierten Filterprototyp. Durch enge Partnerschaften mit Unternehmen und geförderte Forschungsprojekte erhalten Studenten wertvolle Einblicke in die industrielle Anwendung. So wird der Technologietransfer optimiert und nachhaltige Innovationen im Einklang mit ökologischen Zielen realisiert. Dies stärkt langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft.

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