Eine Umfrage des Eurosystems im Oktober 2025 weist geringfügig verschärfte Anforderungen für Unternehmenskredite im Euroraum aus. Wohnungsbaukredite blieben unverändert attraktiv, während Konsumentenkredite in ihren Konditionen moderat restriktiver gestaltet wurden. Die Nachfrage nach Unternehmensfinanzierungen stieg leicht an, blieb jedoch insgesamt begrenzt. Im Kontrast verzeichneten Banken einen kräftigen Anstieg der Wohnungsbaukreditnachfrage. Gleichzeitig lockerten sie Kreditkonditionen für Wohnimmobilien- und Konsumentenkredite und profitierten von vereinfachten Refinanzierungsbedingungen. Die geldpolitischen Auswirkungen blieben neutral, Ablehnungsquoten stiegen leicht.
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Entgegen Erwartungen verschärften Banken Unternehmenskredite während Immobilienfinanzierung stabil bleibt
Laut der jüngsten Umfrage im Euroraum haben vier Prozent der Institute ihre Regeln für Unternehmenskredite per saldo geringfügig verschärft im dritten Quartal 2025, obwohl zuvor eine Lockerung signalisiert worden war. Die Konditionen für Wohnungsbaufinanzierungen blieben unverändert, Konsumentenkredite unterlagen dagegen moderat schärferen Vorschriften. Ausschlaggebend waren Konjunkturrisiken, geopolitische Unsicherheiten, Handelskonflikte sowie strengere Überprüfungen der Kreditwürdigkeit. Resultat demonstriert, wie externe Faktoren das Vergabeverhalten von Banken beeinflussen und das Finanzumfeld in der Eurozone prägen.
Sinkende Zinsen beflügeln Refinanzierungen und stützen Unternehmensnachfrage etwas leicht
Im dritten Quartal berichteten Banken einen um zwei Prozent gesteigerten Bedarf an Unternehmenskrediten, der angesichts des niedrigen Basisniveaus jedoch nur moderat ausfiel. Als primäre Impulsgeber identifizierten sie gesunkene Marktzinsen sowie verstärkte Umfinanzierungen und Umschuldungen. Die Nachfrage nach Baufinanzierungen wuchs dagegen um 28 Prozent, unterstützt durch optimistische Prognosen im Wohnimmobiliensektor. Konsumentenkredite verzeichneten einen Anstieg von einem Prozent und blieben dadurch nahezu konstant. Zudem führen Banken unterschiedliche Risikobewertungen als weiteren Einfluss an.
Zinsmargen für Wohnungsbaukredite gesenkt, Kreditbedingungen für Konsumenten leicht verbessert
Bei den Unternehmenskrediten blieben Zinssätze und Laufzeitmodelle nahezu unverändert, sodass für Firmenkunden Kontinuität herrschte. Gleichzeitig wurde in den Bereichen Baufinanzierung und Konsumentenkredite eine moderate Konditionenlockerung beobachtet, die sich unter anderem in gesenkten Margen und angepassten Tilgungskonditionen niederschlug. Parallel dazu konnten Banken einen Anstieg der Ablehnungsquote verzeichnen, insbesondere bei Verbraucherfinanzierungen. Bei Wohnungsbaukrediten trat erstmals seit Anfang 2024 wieder ein merklicher Anstieg der Ablehnungen auf. Verschärfte Risikoprüfungen wirken zusätzlich bremsend auf Kreditentscheidungen.
Banken profitieren weiterhin von stabiler Refinanzierung und nachlassenden Verbriefungsrestriktionen
In Q3 hielten sich die Refinanzierungskosten für Retail- und Wholesale-Kredite in engen Bandbreiten, wodurch Institute eine verlässliche Liquiditätsbasis aufrechterhielten. Die Geldmarktbedingungen lockerten sich leicht, und Verbriefungsstrukturen wurden effizienter gestaltet. Die erhöhte Nachfrage nach Schuldverschreibungen spiegelte sich in steigenden Emissionserlösen wider. Ausblickend rechnen die Institute mit einer moderaten Verbesserung der Retail-Refinanzierungsoptionen und einer stabilen Entwicklung im Bereich Anleihen und Verbriefungen. Diese Stabilität fördert das Kreditwachstum.
Fortgesetzter Portfolioabbau bleibt tatsächlich wirkungslos für Mittelbeschaffung und Liquidität
Im Anschluss an den fortgesetzten Abbau der Wertpapierbestände durch die EZB bleibt die Wirkung auf die Finanzierungskosten und die Liquidität am Markt vernachlässigbar. Die geldpolitische Intervention erzeugt weiterhin einen neutralen Gesamteffekt. Aufgrund ansteigender Zahlen notleidender Kredite haben Banken ihre Vergabestandards für Unternehmenskredite leicht verschärft. Gleichzeitig führten höhere Leitzinsen zu einer Einschränkung der Zinsmargen. Das Kreditvolumen entwickelte sich positiv. Für die nächsten sechs Monate erwarten Banken eine Fortsetzung des Trends. vergleichbarer
EZB-Effekte bleiben neutral, unterstützen Planungssicherheit für Kreditnehmer im Euroraum
Die aktuellen Entwicklungen im Euroraum zeigen eine moderate Restriktion bei Unternehmenskrediten, während Immo- und Konsumkredite durch stabile Zinssätze beziehungsweise gelockerte Anforderungen begünstigt werden. Das Volumen an Baufinanzierungen steigt deutlich, angetrieben von positiven Marktprognosen. Banken nutzen verstärkt Anleihenemissionen und Verbriefungsstrukturen zur Kapitalbeschaffung unter verbesserten Bedingungen. Die geldpolitischen Eingriffe der EZB haben neutralen Charakter, schaffen jedoch ein planungsfreundliches Umfeld für Kreditnehmer mit langfristigen Finanzierungsabsichten. Sie stärken Vertrauen in Kreditmärkte und erhöhen Refinanzierungsflexibilität.

