Spiele entwickeln: Das Berufsbild des Game Designers

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Game Designer haben die Aufgabe, Spiele zu entwickeln und dafür zu sorgen, dass diese Ideen auch umsetzbar sind. Gerade passionierte Gamer stehen oft vor der Frage, ob sie sich auch beruflich in diese Richtung orientieren möchten. Dabei kommt es gar nicht darauf an, die Programmierung umsetzen zu können.

Spiele entwickeln und Programmierung sind zwei Paar Schuhe

Oft wird davon ausgegangen, dass Spiele entwickeln in Verbindung mit Programmierung steht. Doch ganz so ist es nicht. Das Berufsbild des Game Designers ist besonders interessant, denn zahlreiche Games kommen jährlich auf den Markt und müssen natürlich erst einmal entwickelt werden. Hier kommen die Game Designer ins Spiel. Das Berufsbild ist klar definiert. Die Aufgabe liegt darin, Spielkonzepte zu entwerfen, aus denen dann die Games durch die Programmierer umgesetzt werden. Dabei steht unterschiedliche Software zur Verfügung, wie auch Unity.

Ein detaillierter Blick auf das Berufsbild zeigt, dass der Fokus also auf den Konzepten selbst liegt. Das heißt, die Game-Documents sind die Basis für jedes Spiel und werden durch den Game Designer ins Leben gerufen. Zum Spiele entwickeln braucht es Drehbücher. Diese haben dann die Inhalte und zeigen die unterschiedlichen Prototypen auf, aus denen gewählt werden kann. Als Prototyp wird die erste einfache Spielversion bezeichnet. Sie werden gerne auch Mustergames genannt.

Beim Spiele entwickeln sorgen die Mustergames dafür, dass die Designer erst einmal schauen können, ob das Konzept Sinn ergibt und wie das Spielgefühl ist. Von hier aus werden die Konzepte dann noch verfeinert und detaillierter ausgearbeitet. Ziel ist es, die Spieler mit der Thematik und dem Game gefangen zu nehmen und dafür zu sorgen, dass sie die Spiele mit einem positiven Gefühl angehen.

Als Prototyp wird die erste einfache Spielversion bezeichnet. (#01)

Als Prototyp wird die erste einfache Spielversion bezeichnet. (#01)

Das Berufsbild im Detail: worauf kommt es beim Spiele entwickeln an?

Um sich noch besser vorstellen zu können, was Spiele entwickeln eigentlich alles mit sich bringt, lohnt sich ein detaillierter Blick auf das Berufsbild. So geht es nicht nur darum, ein theoretisches Konzept zu entwickeln. Ebenso wichtig ist es, diese Ideen zu visualisieren. In diesem Fall wird von Game Art gesprochen.

Damit die Versionen aber auch wirklich detailliert umgesetzt werden können, ist eine enge Zusammenarbeit von Grafikern, Programmierern und Spieleentwicklern notwendig. Game Designer haben zudem die Möglichkeit, nicht nur für die Entwicklung der Spiele eingesetzt zu werden, sondern auch für die Entwicklung von Werbespots oder von Digitalfilmen. Hier hilft ihnen ihr Know-how.

Spiele entwickeln: wie kann man Game Designer werden?

Spannend ist in diesem Feld natürlich die Frage, wie man überhaupt zu einem Spieleentwickler werden kann. Es gibt verschiedene Lehrgangsträger, die eine Ausbildung zur Verfügung stellen. Dafür braucht es als Grundlage die Mittlere Reife oder auch das Abitur. Auch an Hochschulen wird Game-Design als Studiengang angeboten. In den meisten Fällen bildet eine Ausbildung mit einer Dauer von drei Jahren die Grundlage.

Hier lernen die Teilnehmer mehr über die Projektplanung, die Handlungen, die bei Schwierigkeiten durchgeführt werden sollen sowie die Grundlagen zur 3D-Visualisierung und dem Animationsdesign. Dazu ist die Bildbearbeitung ein großes Thema. Ebenso wichtig ist in der Ausbildung aber auch der Blick für Spielideen und Charaktere. Oft ist nicht bekannt, dass ein Game Designer zum Spiele entwickeln auch Mathematik und Wirtschaftslehre oder Informationsverarbeitung benötigt. Dies wird allerdings in der Ausbildung oder im Studium ebenfalls abgedeckt.

Wenn man sich für die Ausbildung an einer privaten Hochschule entscheidet, dann kann dies auch Kosten mit sich bringen. So fallen hier pro Monat Kosten von bis zu 1.000 Euro an. Diese müssen erst einmal aufgebracht werden. Zusätzlich dazu sind Semestergebühren zu entrichten und auch Prüfungsgebühren fallen an.

Was sind die Voraussetzungen zum Spiele entwickeln?

Damit man in diesem Beruf erfolgreich ist, braucht es einige Voraussetzungen, die erfüllt sein sollten.

Dazu gehören:

  1. Genauigkeit:
    Bereits bei der Erstellung der Konzepte sollte viel Wert auf eine genaue Arbeit gelegt werden. Nur so ist es möglich zu erkennen, ob das Konzept in der ausgewählten Form umsetzbar ist. Auch für die anderen Mitarbeiter, die dann an der Umsetzung arbeiten, sind klare Angaben wichtig.
  2. Die Kreativität ist notwendig, um überhaupt Ideen entwickeln zu können. (#02)

    Die Kreativität ist notwendig, um überhaupt Ideen entwickeln zu können. (#02)

  3. Kreativität:
    Dies ist eine der Eigenschaften, die natürlich einen ganz besonders hohen Stellenwert hat. Denn die Kreativität ist notwendig, um überhaupt Ideen entwickeln zu können. Man muss sich in das Spiel hineinversetzen und überlegen, ob die Kunden mit der Thematik etwas anfangen können. Ist dies nicht so, muss das Konzept verändert werden. Der Entwurf der Charaktere ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Sie sollen die Spieler für sich gewinnen und die Möglichkeit bieten, dass sich die Gamer auch mit ihnen identifizieren können. Dafür sollten sie möglichst viele Facetten haben und einer detaillierten Gestaltung unterliegen.
  4. Teamfähigkeit:
    Beim Spiele entwickeln ist es wichtig, dass man Hand in Hand miteinander arbeitet. Neben der Weitergabe von Informationen spielt es beispielsweise auch eine Rolle, dass die Game Designer mit Kritik umgehen können. Sie erhalten Rückmeldung durch die Grafiker und die Programmierer und müssen ihr Konzept teilweise innerhalb einer sehr kurzen Zeit umstellen.
  5. Englischkenntnisse:
    Zumindest solide Englischkenntnisse sollten vorliegen, da gerade in der PC-Welt Englisch häufig die Sprache ist, mit der gearbeitet wird. Zudem ist die Spiele-Entwicklung ein internationales Feld und nicht selten finden sich Mitarbeiter aus verschiedenen Ländern in einem Team. Der Austausch auf Englisch sollte möglich sein.
  6. Programmiersprachen kennen:
    Zwar ist ein Game Designer kein Programmierer und es ist auch nicht seine Aufgabe, die Ideen technisch umzusetzen. Allerdings ist es hilfreich, wenn er die Programmiersprachen zumindest kennt und einschätzen kann, welchen Einfluss sie auf die Spiele haben. Gerade in der Schaffungsphase rund um die Spiele kann es sein, dass man beim Spieleentwickeln auch bereits bestehende Programmierungen durchgehen muss. Wer dann die Programmiersprache nicht lesen kann, der hat Schwierigkeiten, hier effektiv zu arbeiten.

Spiele entwickeln: was kann ich verdienen?

Die Ausbildung geht über mehrere Jahre und bringt einiges an Kosten mit sich. Es müssen bestimmte Voraussetzungen vorliegen und auch sonst ist der Weg zum Game Designer gar nicht so einfach zu bewältigen. Da bleibt zu hoffen, dass zumindest ein gutes Gehalt am Ende der Strapazen steht. Beim Spiele entwickeln braucht es viel Know-how. Hierzu gibt es ganz unterschiedliche Aussagen. Grundsätzlich wird jedoch von einem Einstiegsgehalt in einer Höhe zwischen 2.000 Euro und 2.800 Euro gerechnet.

Wenn man dann die ersten Berufserfahrungen gemacht hat und bereit ist, Weiterbildungen durchzuführen, steigt das Bruttogehalt auch durchaus auf bis zu 4.500 Euro an. Abhängig ist dies unter anderem von der Größe und dem Standort des Unternehmens und auch von dem Aufgabenfeld, das bedient wird. Verhandlungen bieten sich natürlich an, wenn der Game Designer schon einige Spiele entwickeln konnte, die dem Unternehmen einen großen Erfolg gebracht haben.

Die Karrierechancen von einem Game Designer

Die Ausbildung oder auch das Studium nehmen meist drei Jahre oder mehr in Anspruch, können viel Geld kosten und sind zudem anspruchsvoll. Kein Wunder, dass sich Interessierte fragen, wie es beim Spiele entwickeln weitergeht und wie die Chancen für eine Karriere stehen. Grundsätzlich ist es so, dass mit der Ausbildung das gesamte Wissen schon vorhanden ist.

Es gibt zwar Weiterbildungen, die sich vor allem auf technische Neuerungen beziehen, doch der Aufstieg ist nicht unbedingt möglich. In einigen Unternehmen wird die Variante angeboten, als Supervisor zu agieren und damit ein großes Team an Spiele-Entwicklern unter sich zu haben. Ob diese Chancen für eine Karriere vorliegen, sollte jedoch vorher geprüft werden.

In einigen Unternehmen wird die Variante angeboten, als Supervisor zu agieren und damit ein großes Team an Spiele-Entwicklern unter sich zu haben. (#03)

In einigen Unternehmen wird die Variante angeboten, als Supervisor zu agieren und damit ein großes Team an Spiele-Entwicklern unter sich zu haben. (#03)

Spiele entwickeln mit Unity 5: ein guter Einstieg?

Der Wunsch, selbst Spiele entwickeln zu wollen, tritt meist schon zeitig auf und kann auch durchaus in jungen Jahren schon die beruflichen Zukunftsgedanken prägen In diesem Fall kann es sinnvoll sein, selbst schon mit der Entwicklung von Spielen zu beginnen und zu schauen, ob dies wirklich Spaß macht. Hier gibt es Unity 5. Die Software für den PC bietet einen sehr guten Einstieg in das Programm und ist auch für Anwender geeignet, die eher wenig Programmiererfahrung haben.

Es gibt Übungsmaterial für die verschiedenen Spieleprojekte. Zudem ist es möglich, sich Filme anzusehen und so von einzelnen Tutorials profitieren zu können. Eine Installation ist meist nicht notwendig, wenn die passende Hardware vorliegt. Bei Unity 5 handelt es sich also im Grunde um einen Kurs, um zu lernen, wie Spiele entwickeln funktioniert. Dabei nimmt die Theorie nur einen kleinen Teil ein, wichtiger ist der Bereich rund um die Praxis. Von den Grundlagen der Programmiersprache bis hin zur Erstellung von richtigen Spielen ist alles möglich.

Fazit: Spiele entwickeln ist ein Beruf mit Herausforderungen

Spiele entwickeln ist kein Beruf, den man einfach so angehen kann. Zwar gibt es auch hier durchaus Quereinsteiger und nicht immer ist eine Ausbildung notwendig, wenn man in der Lage ist nachzuweisen, dass das notwendige Wissen bereits vorhanden ist.

Wer jedoch von Grund auf in den Bereich rund um die Spieleentwicklung einsteigen möchte, der geht den Weg über die Privatschule oder die Universität und nimmt in Kauf, eine langjährige Ausbildung ohne Bezahlung durchzuführen. Praktika in verschiedenen Unternehmen sind auf dem Weg nach oben eine gute Möglichkeit, um Kontakte zu knüpfen und so bereits einen Einstieg in die Game-Welt zu finden.


Bildnachweis: © Shutterstock-Titelbild: andik76, #01: Gorodenkoff, #02: VitaliyVill, #03: Pe3k

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